Wo einst der „Rubel rollte“ - Peiner Geldinstitute um 1900
Historische monetäre Einrichtungen wie Banken und Sparkassen sind durchaus kulturgeschichtlich eine Betrachtung wert; das gilt auch für Peine, denn um die Jahrhundertwende existierten verschiedene Geldinstitute an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet.
Recht zweckmäßig und sachlich erscheint dabei die Peiner Reichsbank auf einer Ansichtskarte von 1905. Das Gebäude in der Kantstraße 3 ist noch etwas verändert vorhanden, wird aber inzwischen durch seitliche Anbauten flankiert. Rechts befand sich kürzlich noch das Restaurant „Argentinia“, welches kürzlich in die Werderstraße umgezogen ist.
Geld spielt im Hause noch immer eine Rolle, denn nicht nur die Lohnsteuerhilfe e.V. ist hier untergebracht, sondern auch ein Finanzdienstleister. Andere Vorgängerbauten einschlägiger Peiner Geldinstitute hatte man einst jedoch weitaus liebevoller gestaltet.
Romantik pur beim Sparen
Verspielt im Stil der Zeit wurde dagegen einst die alte Kreis-Sparkasse an der Beethovenstraße erbaut. Niemand geringeres als der bekannte Peiner Künstler Emil Werner Baule war um 1930 mit der Einband-Gestaltung der Sparbücher beauftragt und fertigte eine bildliche Darstellung des Gebäudes. Leider kann man im heutigen Zustand der Fassade die einstige Pracht kaum noch erahnen. Die alte Stadtsparkasse in der Werderstraße hingegen ist nahezu unverändert erhalten. Das Gebäude dient als Wohnheim der Institution FIPS, die sich um Menschen mit Erkrankungen der Seele kümmert. Die heutige Hauptstelle der Peiner Kreissparkasse befindet sich bekanntlich an der Celler Straße. Als reiner Zweckbau ist sie allerdings weit entfernt von den ehemals romantisch verspielten Gebäuden in denen die Peiner im vergangenen Jahrhundert ihre Geldgeschäfte erledigten.