Trödel, Tand und Tausend-Euro-Gemälde! 22. Antiquitätenforum im Kreismuseum Peine - Stücke mit wechselnder Qualität
Möbel, viele Gemälde, eine Mandoline, Spielzeug, Bücher, Orden, Porzellan, diverse Uhren und andere alte Dinge; breit wie schon häufiger war auch am gestrigen Sonntag das Spektrum an Stücken mit Vergangenheit, die dem Experten-Team um Dr. Ulrika Evers im Peiner Kreismuseum vorgelegt wurden. „Die Leute besitzen manche Stücke schon lange Zeit; möchten sie gern verkaufen; sind aber unsicher was sie wert sind; das hören wie sehr häufig von den Ratsuchenden“, so die Museumsleiterin. Im angenehmen Ambiente der derzeitigen Sonderausstellung über historische Stick-Kunst waren die Fachleute dann auch gern geduldig bereit den knapp 100 Besitzern Auskünfte zu erteilen.
Zwischen Frust und Faszination
Oft ist der Frust groß, wenn sich ein vermutetes Meisterwerk letztlich dann als 15 Euro Bild herausstellt, das eigentlich nur des schönen Rahmens wegen erhaltenswert ist!
Aber es gibt auch immer wieder unerwartete Highlights, wie ein Zwergenbild aus dem Jugendstil, welches Olaf Koch auf etwas über 1000 Euro taxiert, denn es ist ein Original des bekannten Künstlers Heinrich Schlitt! Ein wenig Kummer hat der Braunschweiger Kunsthändler jedoch mit dem Zustand des wertvollen Gemäldes, denn es wurde später auf Linoleum geklebt, laut Koch eine „Wertminderung“!
In Verzückung jedoch gerät sein Kollege Carsten Spindler, als man ihm eine äußerst filigrane Silberarbeit aus der Zeit um 1850 zeigt. „Das ist ein wunderbares Kinderarmband, noch dazu mit Schmuckstein-Besatz; traumhaft; wohl das schönste Objekt am heutigen Tag“, schwärmt der Braunschweiger aus Ölper. Auch Rolf Sonnenberg, der sich seit langer Zeit schon mit Sonderstücken befasst, ist fasziniert von einer antiken Kriegerbüste aus Stein, die aus einer Sandgrube bei Meerdorf stammt. „Es handelt sich wohl um ein Stück aus dem Historismus; könnte auf einem Gutshof gestanden haben; vielleicht im Garten“, so der studierte Magister der Künste.