Intol(l)eranz hoch drei!
Das mußte ich erst einmal verdauen, nämlich:
Am Freitag beim Eulenfest wollten mein Mann und ich auch mal das bunte Treiben wieder aus erster Reihe erleben. So etwas ging schon lange nicht mehr. Jetzt aber, da wir beide eine tolles Hilfsmittel, je ein Elekro-Mobil haben, ist uns so etwas wieder möglich - DACHTEN WIR!
Aber es kam anders:
Vorsichtig, wie wir wirklich sind, fuhren wir umsichtich und rücksichtsvoll-reagierend durch dieses bunteTreiben hindurch und freuten uns dabei zu sein. Ab und zu gab es Momente wo es ein kurzes Stocken gab:
- da blieben Menschen mal ganz plötzlich stehen
- da hing ein armer Hund an der Leine zwischen Menschenbeinen
- da ging mal schnell jemand von links nach schräg
- da löste sich ein Kind von der Elternhand
- da kam eine Mutter mit Kinderwagen und zusätzlich einem Kind
- da waren sehr viel alte Menschen mit Rollatoren
- Pflegepersonal und freiwillige Helfer machten mit Rollstuhlfahrern Ausflüge
- unzählige Senioren waren mal wieder mitten drinn
- da waren Gehbehinderte fröhlich mit ihrem Stock unterwegs
- da stand mal ein Ständer mit Auslagen mittig im Menschenfluß
- und - und - und -
- so wie wir uns das auch vorgestellt hatten
- schön war das, denn es gab viel zu sehen, zu erleben
Dann aber kams, DAS FLOTTE PÄRCHEN (Mittfünfziger):
Dekadent, untergehakt, im rythmischen Promenierschritt, kamen sie von links auf diesen Menschenfluß zu - und fühlten sich - schon das erste Mal belästigt weil sie sich (wie auch ein Autofahre) einordnen mußten. Da kamen wir beide ihrem Unmut gerade recht. Nicht gerade dezent tauschten sie den Grund ihrer übelen Laune untereinander aus:
"Schon wieder ist der/die da im Wege, schon wieder . . . . " Zwar immer SICH zugewandt, aber in einem lautstarken, unüberhöhrbaren Dialog. Es störte sie einfach alles was SIE behinderte und ich oben als schön beschrieben habe. Besonders wir beide die wir wie Fußgänger, unverschämter Weise, immer mal wieder in ihrem Blickfeld erschienen!
BEHINDERT SEIN IST DOCH RECHT RELATIV °!° - oder was?
Gabriele, sprichst Du jetzt mit mir oder mit Adolf?