Täglich einen Apfel in der Schule
Schüler sollen künftig in Niedersachen einen Apfel pro Tag bekommen. Die Initiative kommt aus Stade und soll auf das ganze Land verteilt werden. Das Land Niedersachsen wird ab kommenden Sommer mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr diese Aktion >Schulapfel< unterstützen. Seit 2006 unterstützt die Aktion >Altländer Schulapfel< des Fördervereins Intregierter Obstbau im Alten Land rund 3000 Schulkinder in Stade, Bremervörde, Hannover und den Großraum von Hamburg mit Äpfeln. 750.000 Äpfel sind mittlerweile auf diese Weise verteilt worden.
Als ich vor Jahren noch auf dem Großmarkt tätig war lieferte ich Obst auch an Firmen die ihre Mitarbeiter und Kunden damit kostenlos versorgten. Damals war es bei den ersten Bestellungen ein sogenanntes Pilotprojekt. Es kam gut an und ich lieferte später täglich.
Andererseits gab es in England Versuche in den Schulen gesund zu kochen. Die Eltern brachten ihren Kindern dann in der Pause Burger auf den Schulhof.
Hinzu kommt folgende Erfahrung !!!
Meine Frau ist in einem Supermarkt in Lehrte auch als Ernährungsberaterin tätig. Regelmäßig kommen Anfragen von Kindergärten und Schulen. Diese werden einerseits durch den Laden geführt und die kleine Handpuppe Eddi erklärt ihnen dann was gesund ist. Außerdem werden Termine in Schulen wahr genommen. Dort werden dann gemeinsam Obst und Gemüse geschnitten und Dressings hergestellt. Fängt man es vernünftig an so haben die Kinder auch Spaß daran.
Andererseits sollen die Kinder dann auch das auf den Tisch legen was sie von den Eltern mitbekommen haben. Von einer ganzen Tafel Schokolade bis hin zu einem kalten Stück Pizza vom Vortag ist dann alles vertreten. Außerdem gibt es Klassen wo die Kinder auf ihren Stühlen sitzen und interessiert zuhören und Klassen wo die Kinder auf den Tischen rumliegen und rumhampeln.
Man fragt sich dann ob und in wie weit solche Maßnahmen fruchten ? Die Kinder haben zuhause sicherlich nicht den Einfluß um regelmäßig Obst und Gemüse einzufordern. Andererseits möchte ich den Eltern auch nichts böses unterstellen weil ich das Problem ja an mir selbst erkenne.
Habe ich Hunger mache ich mir schnell einen Toast mit Wurst oder Käse obwohl bedingt durch meine Frau Obst und Gemüse sehr reichhaltig vorhanden sind. Hat sie aber Abends einen Obsteller angerichtet greife ich auch zu und man soll es nicht glauben...es schmeckt !!! ;-)))
Ich denke auch das wir es als Kinder noch etwas einfacher hatte. Einerseits hatte man noch im Garten eine Ecke mit Möhren, Bohnen , Erdbeeren,Kirschen etc. ! Man konnte also naschen. Waren wir zum spielen in der Feldmark haben wir auch mal schnell eine Möhre von Acker gemopst und weitergespielt.
Doch wo gibt es denn heute noch diese Möglichkeiten ???
Kinder müssten bewusst in den Supermarkt gehen um sich von ihrem Taschengeld ein Stück Obst zu kaufen. Hätten wir das damals gemacht ???
Nein..wir sind auch zum Kiosk gerannt um Sahnebonbons etc. zu kaufen.
Ein weiterer Faktor ist für mich die Qualität von Obst und Gemüse. Es kommt heute das ganze Jahr aus aller Herren-Länder. Muss also lange haltbar sein und der EU-Norm entsprechen. Soetwas kann nicht immer gesund sein. Gewachst und voll mit Pestizide ist es dann ratsamer eine Scheibe Brot zu essen.
Ich greife wie zu Kindheitstagen dann lieber auf den etwas unrunden Bio-Apfel zurück. Es gibt mittlerweile genügend Möglichkeiten diesen in sogenannten Bauern-Läden zu erwerben. Der Faktor Preis kann dabei auch keine Rolle mehr spielen denn aus meiner eigenen Erfahrung heraus konnte ich feststellen, das es machbar ist gute Ware für einen akzeptablen Preis zu erhalten.
Sind wir ehrlich so ist doch unser gesamtes Ernährungssystem ganz schön aus den Fugen geraten. Der Mensch von heute möchte die Nahrungsaufnahme meisst schnell hinter sich bringen. Gesellige Runden beim Essen gibt es immer weniger und die Fast-Food Industrie schafft ja auch genügend Anreize.
Gerade deshalb bin ich der Meinung das jeder Versuch genutzt werden sollte. Vielleicht sollte man auch ein Lernfach ,, Ernährung ,, in den Schulunterricht einbinden.