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Köhler zuhören

Peiner Allgemeine Zeitung vom 25.3.2009

Bundespräsident

- Köhler zuhören -

Lieber Herr Matthias Koch,

mit Recht loben Sie Bundespräsident Prof. Horst Köhler für seine “ Berliner Rede 2009 “ in der Berliner Elisabethkirche in den höchsten Tönen.

Von Politikern die als Bundesminister den Eid auf die Verfassung schwörten, war aber anschließend nicht zu hören. Wir müssen die Probleme der Wirtschafs- und Finanzkrise in Deutschland lösen. Dürfen uns nicht einmal dafür einen Sommerurlaub gönnen.

Die Koalition will durchhalten, dennoch gehen große Teile der Koalitionäre in der Sommerpause baden. Wollen dabei viel Sonne tanken. Hört man die Generalsekretäre der SPD und CDU , Hubertus Heil und Ronald Pofalla sagen. Diese haben sich als Erste in die Urlaubsliste eingetragen. Während Vize Frank Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ihre Urlaubsscheine noch in die Schubladen ihrer Schreibtische packen. Die auf günstige Last-Mini-Reiseangebote in die bayerischen Berge warten. Dort will selbst Horst Seehofer “ Ferien auf dem Bauerhof “ machen. Um zwischendurch zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte nach München zu fahren. Wo zu dieser Jahrszeit die Milchbauern über den Buttermilchpreis klagen. Eisgeschäfte indes Hochkonjunktur haben. Die Kunden für eine Kugel Eis gern mehr als einen Euro bezahlen. Sonst sei die sommerliche Hitze nicht zu ertragen.

Dem Bundespräsidenten wird es die Sprache verschlagen, dass trotz Krise sich die Leute in neuen Personenwagen, den sie bei der nächsten Tankstelle volltanken, zu ihren Urlaubszielen über die Autobahnen rasen, nicht einmal Kind und Kegel zurücklassen.

Dabei sind im Berliner Reichstag die Türen selbst für Besucher verschlossen. Die Abgeordneten haben trotz seiner “ Berliner Rede” das Wort gebrochen. Sind ohne sich bei Köhler abzumelden, oder gar einen Urlaubsschein im Bundespräsidialamt abzugeben, in den sonnigen Süden geflogen. Von seinen Mitarbeitern im Schloss Bellevue ist nur zu hören, diese können sich nicht einmal an eine geregelte Mittagspause gewöhnen. Der Präsident stelle sich zwar im Mai zur Wiederwahl,danach geht Er mit einigen Ehrenbürgern zum Spargelessen in ein Kreuzberger Bierlokal . Jedoch bei der Bundestagwahl haben die Bürger wiederum nur die Qual der Wahl. Zwischen Abgeordneten die den Wählern kein Wort gönnen, und nicht einmal Köhler zuhören.

Gruß

Lothar Assmann

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