Immer diese dämlichen Verpackungen...
Christo hat daraus eine Kunst gemacht, aber im täglichen Kampf mit dem Leben ist jede Verpackung eine Herausforderung.
Nur mal beim Frühstück, die Wurstverpackung verspricht mir durch eine kleine Markierung, dass sie an dieser Stelle ganz einfach zu öffnen ist. Stimmt natürlich nicht. Liegt vielleicht an den fettigen Fingern, mit denen man vorher den Kampf um den Scheibenkäse verloren hat. Das ist die gemeine Art der Fleischwaren zu sagen, dass man doch besser zum Metzger gehen soll.
Und die Milch? Als die Menschheit angefangen hat, Kühe zu domnestizieren, hat sie nicht mit Tetra-Paks gerechnet. Einstmals waren diese auch einfach mit einer Schere zu öffnen, aber irgendein schizophrener Designer ist auf die Idee gekommen, Milchtüten wiederverschließbar zu gestalten. Wenn man sich dieser Herausforderung stellt, weiß man schon im voraus, dass der erste Schluck über die Hand läuft und auf den Boden klatscht. Den brauch man aber nicht aufwischen, denn der Kaffee ist vakuumverpackt. So feinmotorisch ist kein Mensch veranlagt, dass er nicht den Kaffee zu der Milch auf den Boden schmeißt.
Ähnlich gut verpackt ist auch Waschpulver. Beim Öffnen kugeln sich die Megaperl in jede Ritze des Badezimmers. Nach dem Duschen fühlt man sich wie in einer Schaumdisko. Dafür ist aber die Zahnpasta leer. Ist sie natürlich nicht, aber den letzten Rest bekommt man nicht aus der Verpackung raus. Die Tube hat bestimmt ein Ingenieur entwickelt, der voller Stolz jedem Uninteressierten erzählt, das seine Berufsbezeichnung das Wort "Genie" beinhaltet. Solche Leute sollte man sofort nach China wegbefördern.
Und wie oft haben Chipstüten schon einen gemütlichen Fernsehabend zerstört? Nachdem man sich es auf der Couch bequem gemacht hat, reißt man die Tüte auf und verbringt den Rest des Abends damit, in sämtlichen Ritzen nach dem Knabberzeug zu fischen, bis man auch wirklich nichts von dem Film mitbekommen hat, den man eigentlich sehen wollte.
Das Gleiche gilt für Vogelsand. Egal wie filigran man versucht, die Packung zu öffnen, in einem Umkreis von zwei Qudratmetern ist der Fussboden mit Quarzsand bedeckt, angereichert mit Muschelgranulat und Anis. Ist eine Riesensauerei, riecht aber gut. Der Nachteil ist nur, wenn man versucht, alles wieder aufzusaugen, bekommen die gefiederten Freunde, die, wie jedes andere Tier auch, Angst vor dem Staubsauger haben, einen stressbedingten Herzinfarkt. Da brauch man den Käfig auch gar nicht erst sauber machen. Scheiße jetzt ist das Staubsaugerrohr auch noch verstopft!!!
War das nicht schön - wir "reiferen" erinnern uns noch gerne daran - als Salz, Mehl und Vogelsand(?) noch "lose" aus der Schütte in Papiertüten gefüllt und vor den Augen der Kunden gewogen wurde, persönlich vom Kolonialhändler auf einer mechanischen Waage. Es war nicht alles schlecht, was früher gut war....