Der neue Hut.

Seit drei Jahren schleiche ich nun in Hannover in diesem Südamerika-Laden gegenüber vom Landtag herum. Gestern, bei diesem tollen Frühlingswetter, ich kam vom Rentnerstammtisch in der Markthalle und hatte mein Gläschen Rotwein, da habe ich all meinen Mut zusammengenommen und habe ihn mir gekauft. Er war immer noch da. Der Panama Hut aus Ecuador. Man soll ihn ja durch einen Ehering ziehen können. So fein ist der gearbeitet. In Hannover kauft Keiner Panama-Hüte. Der letzte den ich damit gesehen hatte war einst Karlheinz Böhm als er unter Professor Franz Reichhardt in den siebziger Jahren u.a. mit Johanna Liebeneiner und Anaid Iplicjian im Ballhof den Reigen aufgeführt hatte. So ähnlich fühlte ich mich dann auch. Kaum hatte ich bei der netten Wiener Verkäuferin bezahlt und den Hut aufgesetzt, sah ich nur noch in lächelnde Gesichter auf dem Weg zum Maschsee. Ich fühlte mich ein wenig wie der letzte Tango Tänzer. Meine Frau hat gleich zwei Flaschen Champagner kalt gestellt. Gab es günstig bei Lidl. Der neue Hut wurde gleich von meiner Tochter auf der Terrasse in Beschlag genommen. Stand ihr ehrlich gesagt auch viel besser.