Jetzt ist Rhabarber-Zeit!
Der Rhabarber ist ein Gemüse, welches jedoch wie Obst verarbeitet wird.
Die Wurzeln sollen Heilkräfte haben (keine Ahnung welche und wie man sie dosiert), die Stengel sind nahrhaft und lecker (bitte nie roh essen!) und die Blätter sind giftig (nix für Ziegen!).
Ich esse ja nun nicht gerne Kuchen, daher backe ich auch nur in absoluten Ausnahmefällen.
Heute war solch ein Ausnahmefall, da der Rhabarber endlich geerntet werden musste und ich mal etwas Zeit hatte.
Was sollte ich nun damit tun? Bloß nichts Aufwändiges - Chutney oder so (obwohl das meinem Geschmacksempfinden schon deutlich näher kommt, als Kuchen!).
Muffins - klar - die sind einfach und gehen ruckizucki ....!
Also, ab in den Garten und ein paar Stangen Rhababer ernten .... waschen, in Stückchen schneiden, in einen Topf, einen Schluck Apfelsaft und ggf. etwas Zucker dazu und weichkochen. Dann in einem sauberen Geschirrtuch im Sieb zum Abtropfen hinstellen (oder aufhängen).
Während das Rhabarber-Kompott abtropft, den Muffin-Teig rühren.
Ach du Schreck - wir haben keine Eier mehr!!! - Wo ist der Gatte?
Haps musste dann mal eben schnell zu den Hühnern von gegenüber und ihnen ein paar Legeprodukte abkaufen - hat geklappt!
Nun konnte ich endlich weitermachen (habe leider vergessen, Fotos vom Teig zu machen ...):
Zuerst den Backofen auf 200°C vorheizen!
In eine Schüssel kommen:
80 g Butter
1 Prise Salz
1 Päckchen Vanillezucker
(etwas Zimt und/oder Bittermandelöl wer es mag)
70 g Zucker
2 Eier (gut, dass es welche gab!)
150 g Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
50 ml (Ziegen-)Milch
Alles gut verrühren - ruhig etwas schaumig werden lassen, dann sind die Küchlein nachher schön locker.
Die Muffins-Formen etwas mit Öl oder Butter einfetten.
Dann mit einem Teelöffel Teig in die Förmchen verteilen - in jede Form einen sehr gut gefüllten Löffel.
Das gut abgetropfte Kompott auf den Teig - ebenfalls in jede Form einen guten Teelöffel.
Dann den restlichen Teig auf das Kompott in die Förmchen verteilen.
Die Muffins sind fertig, wenn die Oberfläche goldbraun ist und es im ganzen Haus nach leckerem Backwerk duftet!
Auf keinen Fall sollte man während der Backzeit mit dem Rasentrimmer in den Garten gehen und die Zeit vergessen ... !!! Ich hatte gerade noch Glück, dass die Muffins nur etwas dunkel, aber nicht schwarz waren :-)
Die kleinen Kuchen sollten dann aus dem Ofen genommen werden und in der Form etwas abkühlen. Mit einem Buttermesser (am besten aus Holz, um die Beschichtung nicht zu zerkratzen) löst man vorsichtig die Ränder und stürzt die Muffins zum Erkalten auf ein Kuchengitter oder Küchekrepp.
Durch den Rhabarber schmecken die Muffins nicht ganz so süß und sind schön fruchtig - also auch mal was für die "Nichtunbedingtkuchenesser" unter uns.
Wer mag, kann aus dem restlichen Kompott eine Soße dazu kochen. Ich habe es einfach aufgefuttert und die Muffins mit Puderzucker bestäubt. Vanillesoße oder -eis bzw. Eierlikör passen auch gut, vorallem, wenn man es nicht abwarten kann und die Dinger noch warm verdrücken möchte.
Viel Vergnügen beim Backen!
Falls Ihr keinen Rhabarber habt, fragt mal bei den Nachbarn - in fast jedem Garten steht welcher in irgendeiner Ecke. Viele ernten ihn gar nicht.
.... ich esse ihn immer noch roh .... ohne Zucker :-))