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Wer kennt das noch? - Subbodnik, Henneke und Stachanow

Jüngst in der Schweiz traf ich einen russischen Studenten, der in einem Hotel als Aushilfe ein wenig dazu verdienen wollte. Da sein Deutsch zwar besser war als mein Russisch, einigten wir uns in Englisch weiter zu sprechen. Er kam also aus Moskau, wo ich 1993/94 auch einmal war. Aber die Republik Komi, die sich im Nordosten des europäischen Teils Rußlands befindet kannte er nicht einmal vom Namen. Ich erklärte ihm die Eisenbahnlinie nach Petchora-Uchta und Workuta und erzählte ihm von den Gulags und den vielen Toten aus der Zeit Stalins.
Aber weder davon noch von Subbodniks und Stachanow wusste er.
Jetzt hatte ich in meinem Bekanntenkreis nach Subbodnik, Henneke und Stachanow gefragt, und auch hier wusste das keiner.
Sind die denn schon alle vergessen?
Auch Juri Gagarin und Valentina Tereschkowa ?
Die armen Helden der Sozialistischen Arbeit.
Subbotnik – Abgeleitet von russisch subbota - Sonnabend - ist ein in Russland entstandener Begriff für einen freiwilligen, unbezahlten Arbeitseinsatz am Sonnabend, der in den Sprachgebrauch in der DDR übernommen wurde. Für eine bessere Wohnung im Plattenbau musste meine Cousine eine bestimmte Anzahl von freiwilligen Arbeitsstunden (Subbotniks) leisten.
Hennecke – Von Adolf Hennecke wurde behauptet, dass er die Arbeitsnorm als Bergmann mit sagenhaften 387 Prozent erfüllt hatte. Er war das Deutsche pendent zu Stachanow.
Einen „Hennecke machen“ hieß für mich noch einen Gang zulegen.
Stachanow - Alexei Grigorjewitsch Stachanow förderte am 31. August 1935 in einer Kohlegrube als Hauer im Donezbecken in einer Schicht 102 Tonnen Kohle. Somit übererfüllte er die gültige Arbeitsnorm um das 14fache. Dabei wurden allerdings zum Einen die Mengen zahlenmäßig gefälscht und zum Anderen hatte er sieben Zuarbeiter an seiner Seite.
In der Folge organisierten Gewerkschaften und die KPdSU die Stachanow-Bewegung, zur Steigerung der Arbeitsproduktivität in der Sowjetunion, indem sie ihn zum Vorzeigearbeiter machten.
Hennecke und Stachanow wurden mit dem Orden als Helden der Arbeit ausgezeichnet.
Der erste „Held“ war natürlich Josef Stalin. Andere bekanntere und fast vergessene Träger sind Juri Gagarin und Valentina Tereschkowa, die als erste im Weltall waren.
Aus den Augen aus dem Sinn.

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5 Kommentare

Geschichte ist nicht das dumpfe Auswendiglernen von Namen und Zahlen, es ist das Begreifen der Seele des Landes und des Volkes.

Wer die Geschichte nicht kennt kennt sein Land nicht.

Wenn man jemand aus Rußland trifft, dann versucht man immer etwas Konversation zum Kennenlernen. Mit den älteren Mitbürgern klappt das meistens, die jüngeren wissen in Rußland nun auch nichts mehr von ihrer Geschichte.

Eine schöne Erklärung,Danke Karl-Heinz !

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