Spaziergänge in der Leineaue: Das Gut in Schulenburg war lange im Besitz des Königshauses
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Vielleicht findet sich sogar ein Verleger, der die gesammelten Beiträge einmal als Heftchen veröffentlicht.
Heute: Das Gut in Schulenburg
Das Gut in Schulenburg ist verhältnismäßig jung. Zwar ist bei Spanuth (Wallburgen zwischen Deister und Leine, in: Aus der Heimat, Nr. 8, Beilage zur Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 14. Mai 1936) von einer im Ort gelegenen Burganlage die Rede. Nach diesem waren hier seinerzeit noch Reste einer Wallbefestigung erhalten, ein Teil war aber damals schon der Anlage eines Friedhofs zum Opfer gefallen. Auch die Flurnamen „Erdburg“ und „Erdburgwiesen“ deuteten auf eine alte Wallburg hin. Die Gutsanlage der hannoverschen Königshauses, die erst vor kurzem verkauft wurde, geht aber nicht auf diese mögliche alte Wehranlage zurück. Die Welfen saßen vielmehr ursprünglich auf der Burg Calenberg, die sie im Jahr 1364 erwarben. Von dieser Burg war bereits in einem Beitrag die Rede. Als das Schloß Calenberg baufällig wurde, ließen sich die Welfen an der heutigen Hauptstraße Nummer 1 in Schulenburg im Jahr 1669 einen Gutshof anlegen, der „Neues Calenberg“ genannt wurde.
Im Zusammenhang mit dem Dominialgut steht auch das ehemaligen Amtshaus an der Hauptstraße 61. Früher befand sich hier ein Meierhof. 1683 kam das Gelände in den Besitz der Landesherrn und war seit 1750 Dienstwohnung des Amtsmannes. Das zweigeschossige Fachwerkgebäude wurde zwischenzeitlich von den Welfen auch mal als Jagdschlößchen beziehungsweise Jagdhaus benutzt.
Wenn wir schon einmal in Schulenburg sind, sollte die ev. Pfarrkirche des Ortes nicht unbeachtet bleiben. Zwar wurde sie erst 1856 total umgebaut, im Kern ist sie vermutlich aber mittelalterlichen Ursprungs.