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Ostern früher bei uns auf dem Dorfe

Bei uns in Koldingen gab es früher so einige Bräuche.

Am Ostermorgen holten die Mädchen schweigend das Osterwasser.
Dazu gingen sie still mit einer kleinen leeren Milchkanne zur Quelle an der Droth der Eiszeitterrasse an der Leine. Dieses Wasser hatte eine Wunderkraft wenn man sich damit wusch und Wünsche gingen in Erfüllung.

Nach dem Gottesdienst wurden die Ostereier gesucht. Das waren am Ostersamstag gefärbte und gekochte Hühnereier, meistens aus dem eigenen Stall. Die Eltern hatten sie im Garten versteckt.
Es ist dann aber auch vorgekommen, dass man ein faules Ei vom Jahr davor fand.

Hatte man seinen kleinen Korb voll, dann ging es zum Drothberg zum Eierkullern. Dort wo man im Winter mit dem Schlitten herunter rodelte, ging es darum, wer sein Ei am schnellsten unten oder am weitesten gekullert hatte. Der Sieger bekam dann das Ei des Konkurrenten.

War das Ei immer noch „heile“ geblieben, gab es das Eierticken.

Hier wurden zwei Eier gegeneinander gestoßen. Das „heile“ Ei war der Sieger, das angeknackste wurde aufgegessen. So waren dann bald alle Eier verputzt und es ging zurück nach Hause.

Nachmittags oder am Abend wenn es dunkel wurde, zündete man kleine Osterfeuer an.
Da durfte man dann kokeln ohne den Hintern versohlt zu bekommen.
So große Holzhaufen wie heute hatte man damals noch nicht, da das Holz ganz normal kleingehackt, in Diemen getrocknet und im eigenen Ofen verbrannt wurde.
Dank guter Resteverwertung gab es damals auch nicht so viel Müll.

Das Essen war Karfreitag immer etwas karg. Meine Mutter kochte eine Steckrübensuppe. Samstags gab es oft Pellkartoffel und Hering.
Die Heringe waren aus dem Fass im Keller und schon einige Tage vorher in Milch eingelegt, damit sie nicht so salzig waren.
Ostern gab es dann aber nach der obligatorischen Nudelsuppe den Hammelbraten. Schafe gab es genügend im Dorf. Als Nachspeise Vanille- und Schokoladenpudding.
Schokoladeneier oder Schaumeier mit Zuckerguss waren die Ausnahme.
Bekam man einen Groschen, so wurde der sofort bei „Tante Marie“ in Süßigkeiten umgesetzt. Tante Marie führte eine kleine Trinkhalle die auch „Groschengrab“ genannt wurde. Damals konnte man die Zigaretten oder Bolschen noch einzeln kaufen. Ein Groschen waren 10 Pfennig heute 5 Cent.
Selbst für einen Pfennig gab es einen Himbeerdrops auf die Hand.

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  • Viele Leute hatten ihre eigenen Hühner mit Hahn
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  • Echte Eier - Das Osterei - Zeichen neuen Lebens
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  • An der Droth, die Eiszeitterrasse an der Leine
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  • Im Winter mit dem Schlitten den Hang hinunter
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  • Schon in vorchristlicher Zeit gab es den Brauch des Osterfeuers
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  • Das Groschengrab - die Trinkhalle von Marie Sparenberg
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7 Kommentare

> "... Groschen ... Trinkhalle ... Bolschen ... Pfennig ... Himbeerdrops "

Schön, sowas mal wieder zu vernehmen... :)

Da wars irgendwie schöner....

Finde ich auch, schade, dass solche Bräuche langsam in Vergessenheit geraten!

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