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Die Koldinger Friedhöfe – Christliche Friedhofskultur in Calenberg

Ein Friedhof ist ein Ort der Ruhe, Besinnung, des Nachdenkens und des Zwiegespräches.

Schon in der frühen Steinzeit wurden Die Menschen an bestimmten Orten bestattet. Die ersten Hochkulturen, wie z. B. die Ägypter bauten richtige Totenstädte und Pyramiden.
Die Christen bestatten ihre Toten auf einem Friedhof.
Dadurch wird eine sichtbare Trennung zu den Lebenden vorgenommen, die hilft sich von den Verstorbenen auch innerlich zu lösen.
Im Christlichen Glaubensbekenntnis heißt es über Jesus: "Gekreuzigt, gestorben und begraben .... am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten".

Der Begräbnisort der Koldinger Toten erfolgte immer in Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde.
Da Koldingen als Amtssitz kein Dorf im eigentlichen Sinne mit Kirche war, wurde die kleine Kapellengemeinde mit ihren bis zu 70 Seelen immer der nächstgrößeren Kirchengemeinde zugeordnet, die einen entsprechenden Pfarrer oder Pastor hatte. So auch heute mit 700 Einwohnern.
Bis zum Jahre 1650 wurde in Pattensen beigesetzt. Dann kam Coldingen zum Kirchspiel Grasdorf.
An der Grasdorfer Kirche St. Maria sind noch heute zwei Grabsteine von Leuten aus Coldingen zu sehen. Bis 1852 wurden dort die Toten bestattet. Ab 1852 bis 1934 gab es ein extra Feld für die Koldinger auf dem heutigen „Alten Grasdorfer Friedhof“ neben dem Agnes-Karll-Krankenhaus Laatzen. Dafür haben die Coldinger 1839 ein 60 Quadratruten großes Feldstück (ca. 851 m²) aus der Marsch, den Schierenbleek an die Grasdorfer abtreten müssen.

Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Cholera eingeschleppt wurde und unter den polnischen Landarbeitern einige Todesfälle auftraten, weigerten sich die Grasdorfer aber diese zu beerdigen und in der Nähe des jetzigen neuen Friedhofs wurde in „Eile“ ein „Cholerakerkhof“ am Rande der Drothböschung eingerichtet. (Nach K. Mahrenholtz – Koldingen – Eine Chronik – 1970)

Das bestatten in Koldingen fing mit dem Domänenpächter Köster 1919 an, als er den Domänengarten zur Beerdigung seiner Frau benutzte. Ab September 1934 durften auch Bürger aus Coldingen dort beigesetzt werden. Die Leichname wurden zu der Zeit wenn nicht zu Hause dann in der in der Kapelle aufgebahrt. Von dort ging es z. B wie bei meinem Opa mit einer gläsernen Kutsche und geschmücktem Pferd zum Friedhof.

Durch die Reichsumsiedlung der Salzgitterbauern 1938 wurde Koldingen erst zu einem richtigen Dorf mit vielen Hofstellen und Einwohnern. 1953 hatte man einen neuen Friedhof an der Leineaue angelegt, eine Leichenhalle gebaut und das Grundstück als Städtischen Friedhof von der Stadt Pattensen erweitert. Er ist mit einer Größe von 4284 m² der zweitgrößte Friedhof der Stadt Pattensen.
Die Ruhezeit für Erdbestattungen beträgt 30 Jahre und für Feuerbestattungen 20 Jahre. Die Grabstätten werden von der Verwaltung nach dem Belegungsplan zugewiesen. In Deutschland besteht Bestattungspflicht.
Heute sind (aus Kostengründen?) in Mehrzahl pflegeleichte Urnenbegräbnisplätze angelegt. Die Grabpflege wird auch schon einigen Gärtnereien überlassen und beim täglichen Gang zum Friedhof sind nur noch wenige „Alte“ zu treffen. Die Pflege der Gesamtanlage wird von der Stadt Pattensen übernommen. Mehr Informationen gibt es auch bei der Stadt Pattensen unter http://www.pattensen.de

  • Fenster in der Friedhofskapelle Koldingen
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  • Bis zum Jahre 1650 wurde in Pattensen beigesetzt.
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  • Wie heute ist es nicht weit von Coldingen nach Pattensen
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  • Ab 1650 bis 1852 wurde bei St. Maria in Grasdorf bestattet
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  • Das war ein weiter Weg durch die Masch und über die Leine
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  • Anno 1687, den 23ten April, ist Johann Wilhelm Papen auf die Welt geboren. Sein Vater ist gewesen, der ehrbare und wohlgeachtete Hans Heinrich Papen, vieljähriger wohlverdienter Hofmeister auf dem Churfürstl. Ambt Coldingen . . .
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  • Ab 1852 bis 1934 gab es ein extra Feld für die Koldinger auf dem heutigen „Alten Grasdorfer Friedhof“
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  • Die Eltern meiner Oma? Einige Koldinger haben auch ihre Wurzeln in Grasdorf.
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  • Das bestatten in Koldingen fing mit dem Domänenpächter Köster 1919 an, als er den Domänengarten zur Beerdigung seiner Frau benutzte.
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  • Ab September 1934 durften auch Bürger aus Coldingen dort beigesetzt werden.
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  • 1953 hatte man einen neuen Friedhof an der Leineaue angelegt
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  • Für die Opfer der Weltkriege wurde eine Gedenkstätte errichtet
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10 Kommentare

Auch für mich war das, zwar unbekannter Weise, ein informativer Beitrag!
LG...Ralf

Auch von mir ein herzlicher Dank für den Beitrag.
Romi

In einer wissenschaftlichen Arbeit der Technischen Universität Berlin über die "Amtshausgärten: Ländliche Gartenkultur an den Verwaltungssitzen im Kurfürstentum/Königreich Hannoverer" wird im Anhang auf diesen Artikel bei myheimat hingewiesen.

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