Leserbrief zum Thema „Verbraucherberatung in Osterode schließt 2014“
Als jemand der seine Kindheit in Osterode verbracht hat, in Osterode aufgewachsen ist, aber insbesondere auch als Bad Lauterberger, erfüllt mich die Meldung, dass die Verbraucherzentrale in Osterode, zu Beginn des kommenden Jahres, ihre dortige Verbraucherberatung einstellt mit einem Gefühl von Wehmut. Denn es wird nicht nur das Klientel der älteren Menschen sein, welches den Weg für eine Beratung nach Göttingen nicht finden wird. Auch die vielen Menschen aus Osterode und dem weiteren Einzugsgebiet, welche aufgrund ihrer sozialen Lage eher als immobil einzustufen sind, sich schlichtweg die Fahrtkosten nach Göttingen nicht leisten können, werden so weiter von einer gesellschaftlichen Teilhabe abgeschnitten. Und gerade Ältere und sozial nicht so gut aufgestellte Personen gehören sicherlich zu einem wichtigen Kundenklientel einer Verbraucherberatung. Osterode wird, leider, weiterhin an Bedeutung verlieren. Zukunftsfähigkeit sollte auch bedeuten, den Menschen flächendeckend Hilfe anzubieten. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels. Eine von automatisierten Stimmen geleitete Kundenberatung, welche wir bereits von vielen Institutionen kennen, ist nicht nur unpersönlich, sondern schreckt eher ab und kann der Individualität der Probleme der einzelnen Ratsuchenden nicht gerecht werden. Bedauern hilft da nur wenig. Auch nicht, wenn uns immer wieder erzählt wird, dass in Göttingen alles besser wird.
Klaus-Richard Behling
Bad Lauterberg
Foto: Archiv Bernd Jackisch