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Leserbrief zur aktuellen Berichterstattung der letzten Tage hinsichtlich fusionsbedingter Themen

  • Klaus Richard Behling bei einer Rede im Kreistag
  • hochgeladen von Bernd Jackisch

Osterode. Mittlerweile dürften es auch die vehementesten Befürworter einer Kreisfusion Göttingen – Osterode erkannt haben: Der Weg in die bereits beschlossene Fusion ist ein holperiges und offenbar nicht immer von wirklich gelebter Partnerschaft geprägtes Unterfangen. Dieses Bild muss sich dem objektiven Beobachter, gerade in Hinsicht auf die Presseveröffentlichungen der letzten Tage, erschließen. Egal ob es in den Sachfragen um die Besetzung von Leitungsfunktionen der künftigen Erwachsenenbildung (KVHS), der Standortbestimmung einer zukunftsorientierten Leitstelle für das Feuerwehr- und Rettungswesen, die Kundenfreundlichkeit der künftigen SGB-II-Bearbeitung in den Jobcentern, oder einen so wichtigen zweiten Standort in der SGB-II-Bearbeitung im Südharz geht. „Der Große“ muss sich nun einmal bücken, um dem „Kleinen“ auf Augenhöhe zu begegnen. Eigentlich sollten hier die politisch Verantwortlichen, die gewählten Vertreter unserer Kreisbevölkerung, lenkend eingreifen können. Aber welche Rolle spielt die Politik in dem Szenario Kreisfusion in Wirklichkeit noch? Es bleibt doch die Befürchtung, dass auch bei der weiteren Erarbeitung der noch anstehenden fusionsbedingten Sachthemen die Daseinsvorsorge der Bevölkerung unseres Kreisgebietes Osterode in ein „Hintertreffen“ geraten könnte. Eine vorgeschaltete Bürgerbefragung, als Unterstützung der Kommunalpolitik, hätte meiner Auffassung nach als Orientierungshilfe für die damalige Fusionsentscheidung dienen und dieses Dilemma verhindern können. Sie wurde, trotz Beantragung, leider von den Mehrheitsfraktionen im Kreistag abgelehnt. Bedauerlicherweise und dies, obwohl zuerst gefordert. Jetzt hilft aus meiner Sicht nur noch ein partei- und fraktionsübergreifendes Denken und Handeln, ohne vorauseilenden Parteigehorsam oder unangebrachte Fraktionsdisziplin. Bis zur Fusion sollten wir lernen, uns auch als Ganzes zu verstehen. Nach der Fusion unsere spezifischen Bedürfnisse als „Harzbevölkerung“ weiterhin vertreten. Bei der Kreistagswahl zum neuen Landkreis Göttingen wird dann der mündige Wähler, mit seinem Votum, seine Schlüsse ziehen und die Ergebnisse bewerten.

Klaus-Richard Behling
Bad Lauterberg

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