Leserbrief von Jon Döring für die BI "Für Osterode" 2.2.2013
>„Göttingen hat kein Interesse den Landkreis Osterode voranzubringen“
Osterode (BI). Spätestens jetzt, nachdem sogar ein eng in die Fusionsverhandlungen eingebundener SPD-Landrat aus Verantwortung seinen Bürgerinnen und Bürgern gegenüber die Großkreisfusion ablehnt, sollten wir über Alternativen zu Göttingen nachdenken.
Eine Stärkung des ländlichen Raumes erreicht man, wenn Behörden und Einrichtungen, insbesondere die Wirtschaftsförderung sowie die Leitstelle aus dem Oberzentrum in die Fläche umziehen und nicht umgekehrt. Das nun zu beobachtende Beharren Göttingens auf nahezu allen Kernaufgaben der Verwaltung zeigt, wie strategisch sinnvoll die Alternative einer Harzer Lösung mit Goslar für Osterode sein könnte.
Göttingen hat kein Interesse daran, den Landkreis Osterode voranzubringen, braucht uns aber, um die Entschuldungshilfe zu erhalten. Nebenbei fallen dabei sicher auch für die Herren Reuter und Geißlreiter angemessen dotierte Posten ab, so dass das Argument, Northeims Landrat wolle sich durch den Abbruch der Fusionsverhandlungen einen Posten sichern, ganz schnell verblasst.
Die BI „Für Osterode“ teilt die Sorge von Landrat Wickmann, der wörtlich sagte: „Man kann doch nicht einfach nur beschließen, dass der Kreissitz in Göttingen sein soll, und alles andere regeln wir später.“ Dies sei keine Fusion auf Augenhöhe, sondern komme einem Beitritt gleich. Wenn man so denke, werde „überspitzt formuliert als Konsequenz für Northeim ein Aktenreservoir mit zehn bis 15 Mitarbeitern übrig bleiben.“
Eine andere Perspektive als diese scheint bei gegenwärtigem Kenntnisstand auch für Osterode nicht in Sicht, denn Landrat Reuter ist sich offenbar sicher, dass die Triangellösung wie jetzt berichtet wird, offenbar unter Ignorieren des Bürgerwillens „sowieso irgendwann kommt“. Die BI wünscht sich hingegen, dass anstelle der bisherigen „Basta-Politik“ auch die Variante einer Fusion mit Goslar wieder ernsthaft geprüft und verhandelt wird.