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BI „Für Osterode“ kritisiert katastrophale Fehleinschätzungen beim Fusionsprozess


Osterode (). „Es gehört schon ein unglaubliches Maß an betriebswirtschaftlichem Unvermögen dazu, sich bei den erwarteten Erträgen aus den Deponiegebühren um 90 Prozent zum Nachteil des Haushaltes zu verschätzen,“ so Bernd Hausmann bei der jüngsten Zusammenkunft der Bürgerinitiative „Für Osterode“, „bald werden wir wissen, wie sehr sich die Verantwortlichen bei dem vollmundigen Versprechen einer angeblich fusionsbedingten Senkung der Kreisumlage aus dem Fenster gelehnt haben“.

Auch die Neuigkeiten bei der KVHS sorgen für Unverständnis bei den Vertretern der BI. Volkart Berger betonte, es könne nicht sein, dass der Erste Kreisrat nach Jahren der Untätigkeit nun überrascht feststelle, die Kosten liefen aus dem Ruder und dies erfordere dringendes Reagieren. „Die Fusion mit Göttingen verbessert die finanzielle Situation nicht. Was wir brauchen, ist eine Standortstärkung in Osterode durch eine Steigerung der Teilnehmerzahlen in den Kursen.“

Jon Döring regt an, das Kursangebot umzustrukturieren: „Wenn man für Einheimische das Kursangebot in der Breite sichern möchte, muss man neue Kundengruppen erschließen. Dies wäre durch einen stärkeren Fokus auf Touristen möglich. Eine sinnvolle Kooperation mit Hotels ist denkbar, wenn in der Nebensaison Bildungsurlaubs- und Fortbildungsangebote, insbesondere im Bereich Sprachen und beruflicher Bildung in Blockform angeboten werden. Dies stärkt den Tourismus im Harz und öffnet den Teilnehmerkreis der KVHS“, so Döring, „anstatt stetig über Kostensenkung und Schrumpfen nachzudenken, muss man endlich durch professionelles und offensives Marketing die Erträge der Einrichtung erhöhen. Ob eine neue Leitung der KVHS in Göttingen das auch so sieht, ist allerdings zu bezweifeln.“

Klaus-Richard Behling betont, es müssen bei einer Fusion unter ungleichen Partnern Zeichen für eine dezentrale Struktur im neuen Landkreis gesetzt werden: „Was spricht dagegen, die Hauptstelle einer fusionierten Kreisvolkshochschule in Osterode anzusiedeln? Wir wären näher an den Harzer Problemen, was Lösungen erleichtert. Die Politik muss ihren Versprechungen Taten folgen lassen.“

Besondere Brisanz sehen die Vertreter der BI „Für Osterode“ in der aktuellen Ankündigung des Landes Niedersachsen, die Anteilsverhältnisse bei den Schlüsselzuweisungen für die Gemeinde- und Kreisaufgaben zu ändern. Die Grundlagen des Zukunftsvertrages, der bei einer Fusion mit Göttingen die Entschuldungshilfe sichere, wären nicht mehr erfüllbar, wenn das Haushaltsbegleitgesetz in der geplanten Form umgesetzt würde.

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