Engagement für Regionalität (1) : Ein bewundernswertes Beispiel.
Der ländliche Raum hat es in Zeiten von Europawahlkampf und anstehenden Landtagswahlen wieder einmal auf die Agenda der Bundes- und Landespolitiker geschafft. Dies im Kontrast zur Tatsache, dass eigentlich bundesweit seit Jahren eher von einem Abbau der Infrastrukturen jeglicher Art in den genannten Gebieten gesprochen werden muss. Was passiert, wenn Bürgerinnen und Bürger sich gegen diesen verordneten Abbau stemmen, sei hier am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Osteland kurz dargestellt.
Vor 15 Jahren...
...sassen im kleinen Örtchen Osten bei Hemmoor interessierte Menschen zusammen und beschlossen, die Arbeitsgemeinschaft Osteland zu gründen. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches. Speziell bei dieser Gründung war jedoch, dass von Anfang an nicht der einzelne Ort, sondern die Bedeutung der Region im Vordergrund stand.
Ein beeindruckender Leistungsausweis:
Was in dieser Zeit, initiiert durch die Arbeitsgemeinschaft, auf den Weg gebracht wurde, dürfte einmalig sein:
- Dank intensivster Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen rückte diese eher vergessene Region zwischen Hamburg und Cuxhaven immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
- Für jedes Projekt eine neue Gruppierung: Unter dem Dach der AG Osteland bzw. unter der Verantwortung von aktiven Osteland-Mitgliedern, entstanden verschiedenste Arbeitsgruppen, Genossenschaften, teilweise sogar Firmen, welche ganz tolle Regionalprojekte nicht nur einforderten, sondern unter Einbezug der Bevölkerung auch gleich umsetzten. Alle untereinander gut vernetzt!
- Bemerkenswert dabei ist das Spektrum: Von Jugendarbeit mit einem Segelkutter, Aufgabenhilfe und Arbeitsgruppen als Tagesangebot der örtlichen Schule, einem reichhaltigen Freizeitangebot inklusive monatlich stattfindendem öffentlichen Bürgerstammtisch bis hin zu Lobbyarbeit mit dem Ziel, Kultur- und Landschaftsgüter zu zertifizieren und unter Schutz zu stellen.
- Als 2014 die öffentliche Grundschule Oberndorf gegen den Willen der Bevölkerung geschlossen wurde, entstand die nächste Initiative, welche es fertig brachte, innerhalb von 4 Jahren diese Schule durch einen freien Schulträger mit neuem Leben zu erfüllen. Leer war das Gebäude nie, denn nachmittags wurde durch den Verein weiterhin ein vielfältiges Lern- und Freizeitangebot bereit gestellt.
2012 war ich in Osten zu Besuch und erschlagen von so viel Engagement und Ideen. Seither habe ich das weiter verfolgt. Nun könnte ich seitenlang weiter schreiben über diese Aktivitäten, jede, einzeln betrachtet ein kleiner Diamant. Das würde zu weit führen.
Als Mutmacher für alle, welche sich ehrenamtlich im ländlichen Raum für solche Ideen engagieren oder interessieren, setze ich einige Links, hier können Sie sich informieren zu dieser tollen Erfolgsgeschichte.
Herzliche Gratulation zum 15-jährigen Bestehen und Respekt vor so viel Engagement!
Verweisende Links:
und ja... über eine eigene Seite mischt sich die Osteland AG durchaus in die politische Diskussion ein und betreibt Meinungsbildung. Wer soviel liefert, darf auch fordern.
laendliche Entwicklung
Zukunft auf dem Lande