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Das Geheimnis, warum die Pappeln rascheln!

Wenn der Wind durch die Blätter der Bäume weht, dann rauscht es im Geäst. Eine Baumgattung aber unterscheidet sich am Klang von allen anderen. Machen Sie einmal die Augen zu und lauschen dem Rascheln und Rauschen der Blätter. Ist eine Pappel in der Nähe, werden Sie sie sofort an ihrem typischen Klang erkennen. Jedem, der in der Nähe eines Gewässers wohnt, ist dieser Klang bestens bekannt. Aber auch in lichten Wäldern, in Parks und an Wegrändern ist sie gepflanzt.
Warum aber ist das so? In der Regel haben alle in unseren Breitengraden wachsenden Baumgattungen einen runden Blattstiel. Die Pappel hingegen hat Blätter mit einem flachen Blattstiel. Das hat den Effekt, dass der Wind über und unter dem flachen Stiel entlang saust und dadurch eine Schwingung entsteht, die das Blatt zum Flattern bringt. In der Summe der Blätter hört man dieses Phänomen als pappeltypisches Rauschen. Halten Sie einmal ein Blatt Papier mit zwei Fingern an jeder Ecke vor den Mund und pusten sie es ordentlich an. Es wird auf und nieder flattern. Und genau so verhält es sich bei dem Blattstiel einer Pappel. Oder versuchen Sie einmal den Blattstiel einer Pappel zwischen zwei Fingern hin und her zu rollen, es gelingt kaum. Eine Ausnahme allerdings könnte ich mir bei der Silberpappel (Populus alba) vorstellen, sie hat ein zu weiches, samtiges Blatt, um einen lauten Klang zu erzeugen. Espen hingegen, oder auch Zitterpappeln genannt (Populus tremula), haben statt eines dreieckigen oder herzförmigen Blattes (wie zum Beispiel die Grau- oder Schwarzpappel) ein eirundes, gezähntes Blatt, das dadurch selbst bei der kleinsten Windbewegung an zu rascheln fängt. So kennt man den Ausspruch: Zittern wie Espenlaub, was nichts anderes bedeutet, dass jemand sehr schnell fröstelt, oder gar ein äußerst ängstlicher Typ zu sein scheint. Und nicht wenige Dichter interpretieren diesen für die Pappeln typischen Klang mit wortreichen und einfühlsamen Beschreibungen. Aber da müssten wir unsere Corinna Brinkmann fragen, die bestimmt das ein oder andere Beispiel aus der Dichtung hierzu beitragen kann!
Also, machen Sie doch beim nächsten Spaziergang einmal diese Klang-Erfahrung.

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8 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 21.06.2010 um 19:30
Gelöschter Kommentar

"freudig schauernd" gefällt mir total gut. Genau das wollte ich auch ausdrücken - lach. Danke Corinna, superschön!!! Wie der Paul Scheerbart aber ausgerechnet mit einer Pappel schweigen will - das ist schon eine Herausforderung. Vielleicht daher der Frust und dann ein Zuviel des Getränks!!

Bin ein bißchen spät dran: Vielen Dank, Urte, für den aufklärenden Artikel.
Habe mir schon oft darüber Gedanken gemacht, warum ausgerechnet Pappeln soo laut brabbeln....

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