Besuch bei einer Imkerin

Ein Bienenvolk besteht aus einer Königin, den Honigbienen, auch Arbeiterinnen genannt und den Drohnen. Jede Biene hat ihren Part innerhalb ihres Volkes zu erfüllen. Die Königin ist ausschließlich zum Legen von Eiern zuständig, die Honigbiene (ca. 45000) sammelt nicht nur Nektar, sondern baut die Waben, kümmert sich um die Brut, sorgt für Ordnung und Sauberkeit und das Wohlbehagen ihrer Königin. Dann sind da noch die männlichen Bienen, auch Drohnen genannt (ca. 5000). Sie sind größer und gedrungener als die Arbeitsbiene und besitzen keinen Stachel. Sie dienen ausschließlich zur Begattung der Königin, und das nur ein einziges Mal, danach sterben sie.
Bienen sind in unserer gemäßigten Region die wichtigsten Bestäuber vieler Blütenpflanzen! Somit gewährleisten sie unseren Kultur- und Wildpflanzen ein reiches Frucht- und Samenjahr. Andererseits sollte den Bienen ein reichhaltiges Blütenangebot geboten werden, und zwar vom Frühling über den Sommer bis hin in den Herbst hinein. Das verschafft der Biene nicht nur ein reichhaltiges Nahrungsangebot, sondern darüber hinaus profitieren wir vom Überschuss des gesammelten Nektars, dem Honig. Aber nicht nur vom Honig profitieren wir, Bienen produzieren Wachs für Kerzen, Kittharz (Propolis) zu unserer Gesundung, ebenso Gele Royal, das Königinnenfutter, oder die gesammelten Pollen, nicht zu vergessen beschaffen sie die Grundlage des guten Mets. Bienen sind übrigens bei uns nach dem Rind und dem Schwein das drittwichtigste Nutztier.
Und dennoch geht die Zahl der Imker mit ihren Bienenvölkern in unserer Region zurück, so dass ein übergroßer Anteil aus dem Ausland eingeführt werden muss. Unsere Imker haben mit dem Bienensterben durch die Varroa-Milbe zu kämpfen, mit der Unvernunft der Landwirte, die bienengefährliche Spitzmittel ausbringen und mit der einseitigen Anpflanzung von Getreidesorten. Die Maisblüte ist für Bienen uninteressant. Sie bevorzugt ein buntes, abwechslungsreiches Bütenangebot. Aber wo gibt es das bei uns noch?
Jedoch, wer zum Beispiel einen alten, kletternden Efeu in seinem Garten hat, der im Herbst seine Blüten ausstreckt, der kann beobachten, was eine Biene so spät im Jahr noch erfreuen kann!

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