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Leseprobe Seite 15, "Wo wollt ihr hin?"

Das Bild des Siedlerhauses ist im vorigen Artickel abgebildet.

Stall und Scheune waren ans Wohnhaus angebaut. Im Hof
war ein tiefer Brunnen, aber die Pumpe befand sich im Haus
in der Waschküche. Diese wiederum lag zwischen Küche und
Stall. Vater arbeitete im Winter in seiner Schneiderwerkstatt
und im Sommer bestellte er das Feld. Mutter und Else, die
Älteste, mussten viel im Stall und auf dem Feld arbeiten und
außerdem uns fünf Kinder und den Haushalt versorgen.
Ich war gerade ein Jahr alt, als wir von Wiesbaden wegzogen,
das war im Frühjahr 1932, und am 25. November im
gleichen Jahr kam Wilhelm (Willi), der ersehnte Stammhalter
auf die Welt. Eine harte Zeit also für Mutter, und so sehr sich
die Eltern auch über den Sohn freuten, so bedeutete es auch
einen Esser mehr.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass viele Jahre hindurch
im Herbst ein Fass Salzheringe gekauft wurde. So gab es
im Winter häufig mittags Heringe mit Pellkartoffeln und am
Abend eine Milchsuppe. Dazu stand mitten auf dem Tisch die
riesige Bratpfanne mit Röstkartoffeln, aus der jeder löffelte.
Vater war bei Tisch sehr streng. Es durfte kein Wort gesprochen
werden, und wehe, man saß nicht kerzengerade am
Esstisch.
1934 kam Inge, und zwei Jahre später Helga auf die Welt.
damit war die Familie komplett, und man schrieb das Jahr
1936.
Langsam wurden die finanziellen Verhältnisse besser und
es gab auch mal was anderes zu essen als Milchsuppe mit
Bratkartoffeln und Hering mit Pellkartoffeln. Doch so richtig
eingelebt haben sich die Eltern nie in Herrnlauersitz in
Schlesien. Der Schlesier ist ein sehr in sich gekehrter Mensch.
Korrekt, hilfsbereit, aber verschlossen. Nur die Siedler unter
sich, aus allen Teilen Deutschlands stammend, fanden vereinzelt
zueinander. Mit sechs Jahren wurde ich eingeschult.
Der Schulweg betrug eine halbe Stunde zu Fuß, denn unsere
Siedlung war außerhalb des Dorfes gelegen. Die Allee,
welche rechts und links mit alten knorrigen Linden gesäumt...

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