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Tausende ehrten in Gutenzell und Niedernzell den Schutzpatron der Hirten

Waren es bei der "Wiederbelebung" des Wendelinusrittes vor 63 Jahren noch 250 Reiter, die sich an dem Flurritt von Gutenzell nach Niedernzell beteiligten, so machten dieses Jahr mehr als doppelt so viele Reiterinnen und Reiter mit. Viel stärker als früher vertreten ist auch der Nachwuchs. Zwischen den einzelnen Gruppen spielten zwölf Musikkapellen und Spielmannszüge zur Ehre des Schutzpatrons und zur Freude der Besucher, die aus dem ganzen Land gekommen sind. Reliquienträger und Festprediger war dieses Jahr Msgr. Gottfried Fellner aus Dillingen. Bei der Reiterprozession mit dabei war auch Dekan S. Schänzle aus Ochsenhausen. In Gutenzell war bereits um 9 Uhr in der barocken Klosterkirche ein festliches Hochamt, in Niedernzell kurz nach 14 Uhr der Festgottesdienst bei der Wendelinuskapelle. Für einen Nachmittag war der kleine Ort wieder einmal mit zigtausend Pilgern bevölkert, die zu Fuß, mit dem Pferd, per Auto oder Fahrrad gekommen waren.

1747 war dem Heiligen Wendelin in Niedernzell (ein Weiler nordöstlich von Gutenzell) ein Kirchlein geweiht worden, und aus diesem Anlass wallfahrten viele Männer und Frauen zum ersten Mal von Gutenzell nach Niedernzell.
Im Zuge der Aufklärung und Säkularisation schlief die Tradition der Wallfahrt nach Niedernzell ein und wurde erst im Jahr 1947 durch einen Franziskanerpater wiederbelebt, der eine Reliquie des Heiligen Wendelinus aus Sankt Wendel an der Saar mitbrachte. Viele Katholiken verehren ihn als Schutzpatron der Hirten und ihrer Viehherden.

So machen sich jährlich am dritten Sonntag im September zahlreiche Katholiken mit Reitergruppen und Musikkapellen auf den Weg von Gutenzell nach Niedernzell, wo Beten und Besinnung später schließlich in geselliges Zusammensein übergehen.

Film und weitere Fotos im youtube-Kanal AKOchsenhausen (www.youtube.com/akochsenhausen)

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