Vocatus versum justitia - Der Ruf nach Gerechtigkeit
Heute sind die ersten Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland gekommen.
http://www.heute.de/Besuch-im-Lager-Friedland-2969...
Menschen, die schwere traumatische Erfahrungen gesammelt haben in ihrem Land.
Unter ihnen finden sich viele Kinder.
Leidende, rufende Seelen auf der Suche nach Frieden und Gerechtigkeit...
Der Ruf nach Gerechtigkeit - ein Urklang der Menschheit, der seit Jahrtausenden durch das ganze Universum schallt... JUSTITIA
dieses lateinische Wort für Gerechtigkeit, wird auch mit dem Wort "Gleichheit" beschrieben...
Was wollen Menschen, wenn sie nach Gerechtigkeit rufen? Was verlangen sie?
Rache, für zugefügtes Leid? Bestrafung für ihre Peiniger?
Was verlangen wir vor Gericht, wenn wir klagen und nach Recht suchen?
Ich denke, der Ruf nach Gerechtigkeit bedeutet mehr, viel mehr!
Es ist die Suche des Menschen, nach seinem Bruder, seiner Schwester im Nächsten!
Wir versuchen dem anderen klar zu machen, dass wir "gleich" sind.
Gerecht zu sein, bedeutet uns gegenseitig wahrzunehmen.
Beide Seiten, beide Parteien zu hören, beide dürfen sprechen, sich mitteilen, erhalten gleichen Raum!
Im Wort "GERECHT" finden wird die Bewegung "GE - wie GEHEN und das Recht...
wie richtig, recht...
Wir sehen es geht hier um Bewegung nach der Wahrheit, dem RICHTIGEN, RECHTEN, dem GUTEN!
Blicken wir durch die Augen der Bibel durch die Menschheitsgeschichte bis zu ihrem Anfang.
Kain und Abel, die beiden ersten Söhne von Adam und Eva, unserer Stammeltern, veranschaulichen uns das Wort "Gerechtigkeit" sehr genau!
Kain und Abel
Gen 4,1 - 10 Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar;
auch Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer,
aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß und sein Blick senkte sich.
Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick?
Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon. Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn!
Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
Wir sehen hier den Weg des Krieges..Eifersucht auf den Bruder wegen mangelnder persönlicher Anerkennung...die Sucht des Menschen nach Geltung, Kain wird für einen Augenblick von Gott nicht beachtet, nicht angesehen, sein Opfer, sein Werk wird nicht angenommen, ihn überläuft es ganz heiß und sein Blick senkt sich...das heißt er blickt von Gott weg, vom Himmel weg, nach unten gerichtet auf sich selbst konzentriert...seine Wut, seinen Zorn!
Er fühlt sich nicht gerecht behandelt!
Gott erkennt diesen Ruf nach Gerechtigkeit und läßt sich darauf ein!
Er stellt Kain eine Frage: " Warum überläuft es dich heiß und warum senkt sich dein Blick? "
Anders formuliert: "Mit welchem Recht bist du so eifersüchtig auf deinen Bruder, dass du dich zum heftigen Zorn reizen läßt und deinen Blick von mir abwendest?
Gott hat in Kains Herz gelesen, wie in einem Buch.
...Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken; wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon", spricht Gott weiter zu Kain. Er mahnt ihn, appeliert an sein Gewissen und an die Ehrlichkeit!
"Auf dich hat er es abgesehen, / doch du werde Herr über ihn! ", das Böse hat es immer auf den Menschen abgesehen, die Dämonen wollen die Menschheit durch ihre Eigensucht zerstören, doch Gott ruft uns auf sie zu besiegen!
Kain soll sich mit der Wahrheit auseinandersetzen, nicht mit seinem Wunschdenken! Er soll die Realität erkennen, dass was ihn selbst bindet, durch blinde Eifersucht und den Konkurrenzkampf besser als sein Bruder zu sein, Gott gefälliger, wichtiger! Größer, mächtiger!
"Wenn du recht tust, darfst du aufblicken!" - Gott geht es hier um mehr, als um die Opferung der beiden Brüder!
Er will die Menschen belehren, dass sie lernen GUTES zu tun, gerecht in ihrem Handeln sind,..wenn wir so leben, dann dürfen wir ohne Scheu zu IHM aufsehen...ohne Furcht..
Leben wir nicht nach diesem Apell Gottes an die Menschheit geschieht folgendes: " wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon",
was dann geschieht wissen wir alle, Mord und Totschlag fällt über die Welt...
auch heute noch...
Kain lockt seinen Bruder in einen Hinterhalt, durch vorgekaugelte Liebe und Freundschaft ...Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn.
Sein Ruf nach Gerechtigkeit, erscheint schwarz und finster...er offenbart sich als Lüge, denn wäre es wahrhaftig ein Wunsch nach "Gleichheit" gewesen, dann hätte Kain über seine Eifersucht gesiegt...
Es muß mehr in Kains Herz gewesen sein, dies erkannte Gott! Kain war von Anfang an nicht auf dem "rechten" Weg...hat nicht "recht" getan, es aber für sich von Gott eingefordert...
Zum Ende sehen wir, wie Gott Kain wieder eine Frage stellt.
Da sprach der Herr zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er entgegnete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
Diese Frage, stellt Gott auch heute uns:
"Wo ist dein Bruder aus Syrien? Wo ist dein Bruder aus Ägypten, Indien, Afrika, Europa,...?"
Niemand von uns wird dieser Frage entgehen können, denn sie ist ausschlaggebend für unseren Ruf nach Gerechtigkeit!
An ihr wird sich unser "recht" messen lassen müssen...
und wir werden bitter erkennen müssen, wie oft wir versagt haben...
Klgl 7,20 Doch gibt es auf der Erde keinen einzigen Menschen, der so gesetzestreu wäre, dass er stets richtig handelt, ohne je einen Fehler zu begehen.
Die Rufe unserer Geschwister nach Gerechtigkeit auf der ganzen Welt dringen zu den Ohren Gottes, denn er hört ihr Blut von allen Enden der Erde, wie es sich mit dem Blut Abels und Jesus Blut zum einheitlichen Schrei mit vermischt...
Mk 15,37
Jesus aber schrie laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
Und wir lesen weiter:
Der Herr sprach: Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden.
Gott wird uns fragen: "Was hast du getan?"
«Gott will eine gerechte Gesellschaft»
Wie, davon berichtet uns Jesus:
Die Bergpredigt: Die Rede von der wahren Gerechtigkeit: 5,1 - 7,29 http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/mt5.htm...
Hier ein lesenswerter Artikel für alle, die die Frage Gottes bewegt: "Wo ist dein Bruder?"
Der Kongress der Vereinigung «Christ und Jurist» rief zum Einsatz für Gerechtigkeit auf.
http://www.jesus.ch/magazin/gesellschaft/christen_...
Beginnen wir mit kleinen Schritten und heißen wir die Flüchtlinge, unsere Geschwister in Deutschland Willkommen! In unserem Herzen und mit unserer Hilfe nach Möglichkeit...
Mensch zu sein bedeutet: "Der Hüter meines Bruders zu sein!", nur dieser Weg führt zur Gerechtigkeit!
Mirela Sevenich-Walter
Danke für deine weiterführenden Erklärungen!
Wollte Kain wirklich "Erster" sein oder wollte er nur die "Gleichheit" in der Beurteilung mit seinem Bruder?
Hat Gott das "Recht", uns (mich) in Versuchung zu führen? Ja, hat er in seiner Allmacht, aber damit wird "lebensnormales" Handeln mitunter schwierig, könnte doch überall der Fallstrick der Versuchung "lauern"....
Nun gut, Kain/Abel ist ein Bericht aus dem AT., da ist manches für uns (mir) nicht ganz leicht verständlich und zugänglich.
Nicht ohne Grund beinhaltet das Vaterunser: "...und führe uns nicht in Versuchung..."
aber das ist NT.
Wolfgang