In Memoriam - ein Künstler und ein Tierfreund
Sein Markenzeichen: langer, hellbrauner Mantel, er umhüllte seine große, schlanke Gestalt. Langer, hellbrauner Schal mit rotem Karo lässig um den Hals geschwungen, seine dunkle Kappe keck auf seinem schütteren Haar . . . und alles geschmückt mit dem glänzenden Strahlen seiner braunen Augen.
Er war ein Künstler, ein Kunsterzieher für Jung und Alt, ein Freund, ein Maler, Zeichner und Gestalter . . . . und er war ein Tierfreund.
Die Katzenplage an seiner Mühle, zwischen dem Löpsinger – und dem Baldinger Tor, sie ließ unsere Freundschaft entstehen und auch wachsen. Das Ehepaar Kintrup setzte sich ein und handelte im Sinne des Tierschutzes, sammelte ein, ließ tierärztlich versorgen, kastrieren – und setzte wieder aus an der Mühle. Füttern dieser herrenlosen Tiere war für das Ehepaar Kintrup mehr als selbstverständlich.
Viele Jahre ist es her. Vor „meinem“ Tierheim langweilte sich eine riesengroße Werbetafel mit leeren Seiten. Einladend sah das nicht aus, höchstens frustrierend.
Da kam mir der Kunsterzieher und große Tierfreund Jürgen Kintrup spontan wieder in den Sinn: „ wie wäre es – es ist nur so eine Idee von mir“ . . . „Ja, ich denke darüber nach – aber es wird dauern“ . . . es dauerte, aber seine Idee war genial. Eines Tages kam der Nördlinger Künstler und Kunsterzieher, Tierfreund und Menschenfreund mit einer Truppe seiner Schüler, bewaffnet mit Pinsel und Farbe . . .
Sie malten und gestalteten, sie lebten und erlebten, sie schufen und erweckten, sie tobten sich aus auf der Plakatwand vor dem Tierheim und es entstand ein buntes Paradies für Tiere aller Arten und Rassen - große und kleine, fliegende und krabbelnde, fauchende und schnurrende, zwitschernde und bellende . .
Wir liefen uns beinahe täglich über den Weg. Seinen Kaffee trank er auf dem Marktplatz: „er schmeckt mir nicht – aber von hier aus kann ich die Störche am besten beobachten“ . . . ja, so war er, mein Freund, ein Tierfreund ganz besonderer Art.
„Kolkraben, sie sind sehr selten hier im Ries. Ich habe ein Pärchen entdeckt, ganz nah bei Nördlingen“ . . . danke lieber Freund, die werde ich finden und für dich fotografieren . . .
Nördlingen verliert einen ganz besonderen Menschen.