Ein Jugendfreund Schillers, Dr. Friedrich Wilhelm von Hoven, in Nördlingen bestattet
Wenig bekannt dürfte sein, daß auf dem Friedhof zu Nördlingen ein Jugendfreund
und Mitschüler Schillers auf der Militärakademie Stuttgart, Dr. Friedrich Wilhelm von Hoven, bestattet worden ist.
Er schreibt über Schiller, mit dem ihm lebenslange Freundschaft verband: "Zusammen dichteten wir und trieben Medizin und Philosophie". Hoven wurde am 11.3.1759 als Sohn des Leutnants Christoph Daniel von Hoven in Stuttgart geboren. 1803 war er Professor und Arzt am berühmten Juliusspital zu Würzburg.
1805 erster Rat im Ansbacher Medizinalkollegium, dann von 1806 bis 1837 Medizinalrat in Nürnberg. Die Stadt Nürnberg verlieh ihm dafür die Ehrenbürgerschaft. Im Jahre 1837 lebte er dann als Privatmann bei seiner Tochter, die mit dem Nördlinger Postverwalter Hänlein verheiratet war, am Obstmarkt 1 (im Vorgängerbau der Hypovereinsbank) in Nördlingen, wo er auch seine Lebenserinnerungen schrieb. Diese sind heute noch antiquarisch zu haben. Kurz nach deren Vollendung starb Hoven am 6. Februar 1838.
Hoven betreute die Frau Schillers bei Geburt des ersten Sohnes Karl und mit gleicher Sorgfalt nahm er sich des Freundes bei dessen immer wiederkehrenden Anfällen seines Leidens an.
Kurz sollen noch Auszüge eines Briefes von Schiller aus Jena, den 2. Mai 1794,zitiert werden: " Ich ergreife den ersten freien Augenblick, Dir mein theurer Freund und Deiner liebenswürdigen Henriette (Frau Hovens) unser Andenken zu erneuern. Ich sollte euch beiden für die herzliche Liebe danken, die ihr uns während unseres Aufenthaltes erwiesen habt...,Laß mir die Hoffnung, theurer Freund, daß diese schöne Erneuerung unserer Jugendfreundschaft für unser ganzes Leben gilt, daß wir bei aller Trennung uns nahe bleiben und daß ein gutes Geschick uns endlich, und auf längere Zeiten wieder zusammen führen wird".
Siegfried, da hast du wieder eine besondere Zeitreise aufgeschrieben. Wenn ich durch unseren alten Friedhof gehe, sehe ich sehr viele alte und sehr stattliche Grabsteine. . . wenn sie alle erzählen könnten . . .nach 15 Jahren muß man ja das Grab nachkaufen. Ich schätze, dass die alten Gräber unter Naturschutz stehen - was ich auch sehr gut finde. Grüße von Heidi