myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Das "Schlössle" in Nördlingen, Relikt einer vergangenen Zeit

Seit Jahren träumt das "Schlössle" in Nördlingen nun schon vor sich hin und wird immer wieder Ziel von Vandalen, die Fenster einwerfen oder das Haus beschädigen.
Dieses Haus hat eine stolze Geschichte und knüpft an die Villenkultur Oberitaliens an. Den Bauauftrag für ein Herrenhaus für ihr Gartengut bei Nördlingen erteilte um das Jahr 1720 der Geheime Rat Carl Siegmund von Ziegesar (geb. 1665 in Dresden, gest. 1728 in Nördlingen) und seine Frau Ernestine Juliane Beer von Beerenburg. Es gehört in die Reihe patrizischer Landsitze, die vor den Toren der Reichsstädte errichtet wurden. Dazu gehörten z.B. auch das sogenannte Bleichgut (Bleichgraben 6) oder ein Teil des heutigen Fitness-Studios "Fit for Life" (Würzburger Strasse 20).
Im ersten Obergeschoß ist der reich stuckierte Saal als repräsentativster Raum in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben. Das heutige Erscheinungsbild mit den Rundbogenfenstern im Erdgeschoß stammt aus baulichen Veränderungen in den Dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts.
Spätere Eigentümer waren dann der Wirt des Roten Ochsen (Baldinger Strasse 17),
ab 1789 Christoph Friedrich Wünsch und seit 1809 Christoph Friedrich Kraft, beide von Beruf Schönfärber. 1836 bis 1879 wurde von David Wiedemann hierher die
Wirtschaftsgerechtigkeit "Zur Goldenen Traube" übertragen.
1990 sollte das "Schlössle" der Umgehungsstraße weichen, was letztendlich dann doch verhindert wurde. Was für ein weiteres Schicksal wird diesem Bau wohl beschieden sein ?
In der Ausgabe der RIESER NACHRICHTEN vom 27.11.2009 wird die Zwangsversteigerung des "Schlössle" im Januar 2010 angekündigt.

Neugierig geworden durch den Namen Ziegesar, ergaben meine Recherchen über diesen Namen folgendes: 1762 wohnte ein Leutnant von Ziegesar im Böhm'schen Haus am Schäfflesmarkt, 1785 wurde Sylvie von Ziegesar bei Jena geboren, der Goethe das Gedicht "an Sylvie von Ziegesar" widmete (angeblich war Sylvie die letzte Liebe Goethes). Auch heute gibt es noch eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin namens Cecily von Ziegesar in New York (sie kennt übrigens auch Wurzeln in Nördlingen).

Weitere Beiträge zu den Themen

GeschichteAnno dazumalHerrenhausSchlössleVillenkult

12 Kommentare

Da fahr ich fast jeden Tag daran vorbei, aber über die Geschichte vom Schlössle wusste ich gar nichts. Danke Siegfried für den tollen Bericht.
LG M

Nun muß ich mich nochmal "rühren": Ein Glücksfall für Nördlingen war der Kauf und die "Wiederbelebung" des "Schlößles". Was in den letzten Monaten hier geleistet wurde verdient äußerste Hochachtung. Das Gebäude strahlt nach außen. Die Gartenanlage ist absolute Spitze. Wirklich ganz ganz toll gemacht. Ich freue mich schon darauf, hier einzukehren, nachdem ich ja den Kommentar zu diesem Schmuickstück geschrieben habe.
Das renovierte Gebäude samt Nebenanlagen ein Juwel !
Ich freue mich sehr, dass hier das "Erbe" von Herrn Stannek gerettet wurde und bin heute noch dankbar, dass er die treibende Kraft war, das Gebäude zu erhalten.

Ja Siegfried, es ist ein Juwel am Rande von Nördlingen. Es lädt ein zum Verweilen und öffnet den Blick zu unserer altromantischen Stadt.

Es hat sich gelohnt dieses alte wertvolle Gemäuer der Vergangenheit zu neuem Leben zu erwecken.

Liebe Grüße, Heidi

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite