Moviebande auf den Spuren des Tatorts
Die Sieger der Goldenen Tigerente machten sich am letzten Donnerstag auf den Weg nach Baden-Baden, um ihren ersten Preis einzulösen, nämlich der Drehbegleitung zum neuen Tatort mit dem Stuttgarter Kommissar Thorsten Lannert.
Die ehemaligen Schüler der Grundschule Mitte hatten im November 2008 beim großen Filmwettbewerb des Tigerentenclubs „Augen auf – Kamera läuft“ für ihren Film „Ausgequalmt“ als beste Dokumentation die begehrte Goldene Tigerente erhalten. Als weitere Preise erhielten sie hierfür einen Drehbesuch am Tatort-Set in Baden-Baden und einen weiteren Tag für einen Profi-Schnitt in den SWR-Studios in Stuttgart, der im Juni statt finden wird.
Am frühen Morgen um 6.30 machten sich die Jungfilmer mit ihrem Betreuungslehrer Dieter Scholz auf den Weg Richtung Baden-Baden, wo sie um 10.30 in einer alten französischen Kaserne vom Produktionsleiter Dieter Streck bereits erwartet wurden. Zuerst erhielten die Schüler der Moviebande eine Führung durch die Kommissariate von Stuttgart, Ludwigshafen und Konstanz, die sich alle in einem alten Gebäude befanden. Johannes war echt begeistert: „Drei verschiedene Kommissare von verschiedenen Orten haben ihre Büros in einem Haus!“ Und die Schüler durften auf dem Bürostuhl von Kommissar Thorsten Lannert Probesitzen. „Es wird hier viel getrickst!“, stellte Mathis fest: Türen, die nach Nirgendwo führen, Zwischentüren ohne Fenster (damit kein Licht reflektiert wird), eine Treppe, die an der Decke endet, verschiebbare Wände und jede Menge an Attrappen.
Während des Rundgangs begleiteten das junge Filmteam die Tigerente mit den beiden Tigerentenreportern Laura und Marc, um diesen tollen Tag für einen Bericht in der Sendung des Tigerentenclubs festzuhalten. Und die Tigerente musste so einiges mitmachen. Erst wurde sie ins Gefängnis gesperrt, kam dann anschließend in die Pathologie auf den Seziertisch.
Nach dem Rundgang durften die Schüler dem Produktionsleiter Dieter Streck einige Fragen stellen:
Lukas: „Wie lange dauert es, einen Tatort zu drehen?“
Dieter Streck: „Drei Monate dauert es, bis wir einen neuen Tatort-Film fertig gestellt haben.“
Paride: „Wie lange brauchen die Darsteller, bis sie ihre Rolle auswendig können?“
Dieter Streck: „Es ist immer unterschiedlich: zwei bis drei Wochen oder aber nur mal eine Woche.“
Johannes: „Wer sucht sich die Orte heraus, wo gedreht wird?“
Dieter Streck: „Es gibt bestimmte Personen, genannt Locationscouts, die die ganze Zeit nach den vorgegebenen Orten suchen.“
Mathis: „Wie lange dauert es jemanden als Leiche zu schminken?
Dieter Streck: „Ca. eine Stunde Stunde, wenn es ganz extrem aussehen soll, ca. ein bis zwei Stunden.“
Anschließend durften die Schüler das Aufnahmestudio zu der SWR-Fernsehserie „Die Fallers – eine Schwarzwaldfamilie“ besichtigen, in der die kompletten Innenaufnahmen des Bauernhauses statt finden.
Nach einem tollen Mittagsbuffet ging es am Nachmittag zu einer alten Industriebrache wo die Außenaufnahmen zum neuen Tatort statt fanden.
Inhalt des neuen Tatorts („Der Bankier“), der ungefähr in einem Jahr ausgestrahlt wird: Die beiden Kommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz ermitteln in einem Kriminalfall, in dem der Hauptverdächtige Marc Simon ist. Marc Simon arbeitet in einer Bank und wird von der italienischen Mafia gezwungen, Schwarzgeldkonten zu verwalten und Geldüberweisungen für die Mafia durchzuführen. Um Marc Simon in der Hand zu haben, hat die Mafia seinen Sohn Florian entführt und erpresst ihn damit. Die Polizei hilft ihm und versucht herauszufinden, wo Florian gefangen gehalten wird.
An diesem Nachmittag wurden die Szenen mit den Entführern und anschließend der Einsatz der Polizei, die das Gebäude stürmt, gedreht. Leider ohne Erfolg, denn die Entführer sind bereits verschwunden und haben den Jungen mitgenommen.
„Cool, dass die Polizisten, die das Gebäude stürmten, echt waren und keine Schauspieler!“, meinte Saskia. Schade fanden die Schüler nur, dass Kommissar Lannert an diesem Tag drehfrei hatte und der entführte Junge auch nicht anwesend war. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Regisseur und noch ein paar Aufnahmen mit den Tigerenten-Reportern machten sie sich auf den langen Rückweg nach Nördlingen, wo sie mit Begeisterung über den tollen Tag ihren Eltern berichten konnten.