Fotoshooting ist geglückt
aber es hat lange gedauert, unendlich lange. Geduld, sehr viel Geduld muss man als Fotografin haben – ja und auch Zeit, bitte viel Zeit mitbringen. Drei geschlagene Stunden haben wir gewartet, der Türmer und ich. Oder waren es gar vier Stunden?
Auf alle Fälle, sie stand, wurschtelte, schichtete und richtete am Nest und in der Mulde. Einen hohen Rand hat sie mit ihrem langen Schnabel geflochten. Der starke Wind – es wäre nicht auszudenken, wenn die Sturmböen gleich das erste Ei in die Tiefe gewirbelt hätten. Mama Storch hatte tatsächlich alle Schnäbel voll zu tun. Und ich habe sie dabei beobachtet. Ja und er kam einfach nicht.
Hat denn den Herrn Papa das Überraschungsei, das ihm seine Frau im Schutze der Dämmerung ins Nest legte, hat ihn das so mitgenommen? Sie wartete und wartete, und ihr Magen knurrte mit Sicherheit ganz ordentlich nach dieser Anstrengung in der vergangenen Nacht.
Sich hinsetzen, nein das will sie noch nicht. Sie will es nur bewachen und nicht alleine liegen lassen. Das Brüten beginnt erst nach ein paar Tagen, wenn etwa drei Eier im Nest liegen. Alle Küken sollen zum Schlüpfen die gleiche Chance bekommen.
Na endlich, „er kommt“, so freuten wir uns, der Türmer gemeinsam mit mir. Der werdende Vater zog seine Kreise um den Daniel bis er den Sturm überlistet hatte und gegen diese starken Böen windschlüpfrig auf dem Nestrand landete.
Und dann ging es wieder los, Freude über Freude, der Tanz in die Glückseligkeit.
Gönnen wir es den Beiden. Sie sind Glücksbringer und verzaubern mit ihrer fröhlichen Stimmung immer wieder unsere Herzen.