Abschied auf Zeit . . .
das Historische Stadtmauerfest wollten sie nicht versäumen. Es war ein wunderbarer Abschluß für die Nördlinger Storcheneltern und der erfolgreichen Aufzucht ihrer drei Jungstörche.
Am 22. September, einen Tag vor Herbstanfang, haben sich unsere Storcheneltern auf den weiten Weg nach Süden gemacht und fliegen tausende Kilometer in Gegenden wo es wärmer ist und auch genug Futter gibt. Die meisten Störche ziehen über den Bosporus und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Nicht alle nehmen den gleichen Weg, und nicht alle Storchenpaare fliegen zusammen. Manche Störche ziehen die erheblich kürzere Zugroute nach Spanien vor. Dort verbringen sie den Winter und suchen auf Feldern und Mülldeponien nach Futter.
Hier habe ich die letzten Bilder vom Liebespaar des Jahres - aufgenommen am Vormittag des 21. September auf der Kaiserwiese.
Man erkennt sehr deutlich: rechts steht die Mama, mit dem kürzeren Schnabel und Gefieder, und der etwas kleineren Statur - links auf dem Bild der Papa mit dem stattlichen Gefieder, dem längeren Schnabel und der größeren Statur.
Meine Beobachtungen der Störche am 21. September: morgens noch auf den Goldbachwiesen gefuttert . . . gegen 10 Uhr auf 2 Laternen auf der Kaiserwiese getrennt gelandet . . . ich hab mich dann für die Laterne von Mama Storch entschieden . . . eine Minute später flog Papa Storch dann zu uns, d.h. zu seiner Frau . . . schnäbeln, klappern, begrüßen, putzen - und ich konnte seelenruhig fotografieren - und ich glaube, die beiden wollten sich von mir verabschieden. Gegen 12 Uhr flogen sie weiter und landeten sehr früh im Horst auf dem Tanzhaus - Koffer packen? Wohnung abschließen? Jedenfalls war das die letzte Übernachtung im Nest - vom 21. zum 22. Sept., und seitdem sind die beiden nicht mehr zu sehen . . .
Ihr werdet sicher denken: "die Heidi spinnt". Vielleicht ist es so - aber viele Menschen haben mich angesprochen und nach den Störchen gefragt und sich ernsthaft sehr interessiert. Und viele, sehr viele finden diesen Sommer der Störche in und über Nördlingen, als einen besonderen Storchensommer.
Es ist ja nur ein Abschied auf Zeit. Wünschen wir unseren Glücksbringern eine gute Reise und eine glückliche Wiederkehr im Frühjahr im nächsten Jahr.
Letzten Samstag habe ich Eure Störche sogar noch persönlich kennenlernen dürfen! Sie machten kurz Mittagspause um 11:30 Uhr, als der Zug anfing, waren sie schon unterwegs, vermutlich im Gras.
Wünsche ihnen auch gute Reise, und eine unversehrte Wiederkehr im Frühling.