Gangnam Style von Psy als Gesellschaftskritik?
Nicht nur im Internet ist das Musikvideo zu „Gangnam Style“ des südkoreanischen Rappers Psy in aller Munde – bei Youtube wurde es bisher fast eine halbe Milliarde Mal angeklickt. Auch in den Charts ist der Song mittlerweile vertreten – vor internationalen Stars wie Rihanna oder Taylor Swift. Doch hinter seiner schrillen Fassade hat der Hit auch eine tiefsinnige, gesellschaftskritische Seite.
Dem Rapper Psy ist etwas gelungen, von dem anderen südkoreanische Musiker nur träumen können. Seit dem durchschlagenden Erfolg seines Musikvideos „Gangnam Style“ wird er als Star auf der ganzen Welt gefeiert. Sogar im Guinness-Buch der Rekorde wurde das Video bereits zum populärsten Youtube-Beitrag aller Zeiten gekürt. In 18 verschiedenen Ländern steht Psy an der der Spitze der Charts, in den vergangenen Wochen brachte er Promis wie Britney Spears seine Choreografie zum Gangnam Style bei.
Millionärssohn gegen Dekadenz
Das Lied ist allerdings noch viel mehr als eine schrille Popproduktion mit amüsantem Tanz. Es stellt gleichzeitig eine Parodie zum Leben im „Gangnam Stil“ dar, so benannt nach dem Luxusstadtviertel von Seoul, Gangnam. Laut Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung in Seoul, behaupten nur diejenigen, die sich das Luxusleben Gangnams nicht leisten können, den „Gangnam Style“ zu haben. Auch Psy ist der Sohn eines Millionärs, er kennt also das Leben in Gangnam und das Gefühl, das von seinen Eltern verdiente Geld einfach ausgeben zu können. Durch die albernen Tanzbewegungen seines „Pferdetanzes“ scheint er die Elite Gangnams zu verhöhnen und kritisiert so die Gesellschaft Südkoreas. Auch wenn man davon in anderen Ländern nicht viel mitbekommt, könnte für die Gesellschaft Südkoreas das Musikvideo noch eine andere Bedeutung als bloße Unterhaltung haben.
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