Der Augenleidende nahm das Brunnenwasser und wusch damit die Augen.
Nach dem Ausflug in die JVA Neuburg-Herrenwörth besuchte die Gruppe um CSU Ortsvorsitzendem Florian Fleig noch die Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz in Bergen.
Dieses nach außen massige Gotteshaus, mit dem ebenfalls stattlichen Wehrturm, der wie ein Campanile auf der Südseite der Kirche steht, zog die Gruppe in seinen Bann. Ahnte man doch, dass diese romanischen Bauform einer viel älteren Zeit angehört.
Bei der Führung durch die Kirche, erfuhren die Friedberger, dass die kinderlosen Witwe Wiltrud, diese 787 zum ersten Mal erwähnt Kirche, von ihr 976 als Benediktinerinnen - Kloster ausgebaut wurde.
Wenn man die heutige Kirche betritt ist es schon überwältigend, nach der Schlichtheit des Außenbaues, diesen enorme Gegensatz eines von Licht durchflutendem Kircheninneren im Stil des Rokoko zu erfahren, was in Altbayern in vielen Wallfahrtskirchen und Klöstern des 1800 Jahrhunderts üblich war. Damals hatten die Jesuiten mit Erlaubnis des Papstes das Benediktinerinnen Stift den Geschmack ihrer Zeit und den Bedürfnissen angepasst und die inzwischen sehr bedeutend gewordenen Wallfahrt zum hl. Kreuz in Bergen entsprechend in die heutige Form umgeprägt.
Interessiert stieg die Gruppe, nachdem sie die künstlerische Harmonie des eigentlichen Kirchenraumes gut erklärt bekommen hatte, neben dem Chor die Stufen in die altehrwürdige Krypta oder Unterkirche hinunter. Diese hat den großen Umbau im 1800 Jahrhundert fast unberührt überstanden und ist heute noch der wertvolle Rest jener imposanten romanischen Hallenkirche des 12. Jahrhunderts, in welcher einst die Nonnen von Bergen gemäß der Regel des hl. Benedikt bis zur gewaltsamen Aufhebung ihrer Ordensgemeinschaft das Lob Gottes verkündet haben.
Noch heute besonders in kalten Wintertagen weiß es Pfarrer und Pfarrgemeinde von Bergen wohl zu schätzen, hier ihre Messfeiern zu halten. Muss doch nicht die große Kirche beheizt werden. Auch die Weihnachtskrippe und das hl. Grab sind zu gegebener Zeit Sammelpunkte frommer Andacht.
Bevor es wieder ans Tageslicht ging wurde natürlich noch der Ziehbrunnen in der Krypta besichtigt.
Dort sollen die Benediktinerinnen ein Kreuzpartikel in einem eichenen Holzblock verschlossen und in dem Wehrbrunnen, in 9 Meter Tiefe versenkt haben. Die Jesuiten brachten es wieder ans Tageslicht und verwahrten es in einem Panzerschrank, der tief in die Kirchenwand eingemauert wurde.
Ein Stück dieses Holzblocks ist noch vorhanden und wie der Ziehbrunnen spielen diese Beiden eine besondere Rolle im Wallfahrtsbrauchtum. Die Wallfahrer haben inzwischen den größten Teil des Holzes abgeschnitten, denn es soll gegen Zahnweh geholfen haben. Der Augenleidende nahm das Brunnenwasser und wusch damit die Augen.
Ein kurzer Ausflug auf den schönen Gottesacker und dann kehrte man in die alte Kaplanei zu einer Brotzeit und Diskussion ein bevor es wieder nach Hause ging.
Christl,und der Fotoapparat läuft heiß.