Kreuzritter aufs Kreuz gelegt
Die Neu-Ulm Spartans haben auch ihr viertes Meisterschaftsmatch in der Football Regionalliga gewonnen. Es ist der 21. Sieg im 21. Pflichtspiel hintereinander. In Burghausen mussten die mitaufgestiegenen Crusaders erneut dran glauben. Das Team von der deutsch-österreichischen Grenze hatte in der vergangenen Saison auch alle drei Begegnungen verloren. Diesmal hieß es am Ende 19 : 34 (7 : 7 / 6 : 13 / 6 :7 / 0 : 7).
Manchem wird diese ununterbrochene Siegesserie langsam unheimlich. Schließlich waren die Footballer im TSV 1880 Neu-Ulm ja gerade in die dritte Liga aufgestiegen. Und nun grüßen sie nach dem vierten Spieltag von der Tabellenspitze; das konnten auch die Crusaders nicht verhindern. Sie hatten zwar den Vorteil, die Spartans aus den drei Begegnungen der vorherigen Saison zu kennen. Zudem hatten die Kreuzritter für diese Drittligasaison mit Otis Moore einen amerikanischen Runningback "importiert". Der hatte sich gleich zu Beginn der Saison verletzt. Für das Spiel gegen die Spartans annoncierten die Crusaders allerdings auf ihrer homepage: "Otis Moore scheint wieder bei voller Gesundheit zu sein und wird am kommenden Sonntag wieder eine wichtige Anspielstation für den Quarterback ... sein. "
Die Spartans, die erklärtermaßen auf solche US-Importe verzichten, nahmen den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter. Headcoach Daniel Koch hatte der Öfffentlichkeit gegenüber in der Vorschau klar festgestellt: "Die Burghausen Crusaders sind ein starkes Team und besitzen mehr Qualität als es ein flüchtiger Blick auf die Tabelle vermuten lässt. Manche Spiele haben sie unglücklich und knapp verloren, und hatten auch etwas Verletzungspech. Nichts desto trotz haben sie sehr gute Trainer, einen starken Kader und zusätzlich haben sie sich in der Off-Season gut verstärkt. Es bleibt also eine echte Herausforderung. Auch vergangene Saison hatten wir enge und spannende Matches; daher wissen wir, dass wir in Burghausen sehr konzentriert auftreten müssen, um zu gewinnen."
Wie unangenehm die Crusaders zu nehmen sind, wurde gleich zu Beginn der Partie deutlich. Die Gastgeber gingen ganz schnell mit einem Touchdown und einen Zusatzpunkt in Führung. Da mischten der erwähnte Runningback zusammen mit dem Quarterback Philipp Borgwardt die Spartans ganz schön auf. Zwar konnten die Gäste aus Neu-Ulm fast schon im Gegenzug ausgleichen. Aber im ersten Viertel lief sonst nichts mehr. Im zweiten Viertel gelang allerdings mit zwei Touchdowns (plus einem erfolgreichen Kick zu einem Zusatzpunkt) bei einem gegnerischen Touchdown (ohne Zusatzpunkt) einen halbwegs brauchbaren Halbzeitstand (13 : 20) herzustellen.
Wie das Gesamtergebnis zeigt, konnten die Spartans auch in den beiden Vierteln nach der Halbzeit besser scoren. Damit hat Sparta dem Coach einen Fingerzeig gegeben in Bezug auf seine Prognose: "Für mich ist dieses Spiel zudem ein kleiner Prüfstein, welches Team sich gegenüber letztem Jahr besser weiterentwickelt hat." Er hatte sich auf ein spannendes Spiel gefreut - und das auch beinahe geliefert bekommen. Beinahe insofern, als man nach dem dritten Quarter irgendwie den Eindruck bekam, es könne nichts mehr anbrennen.
Zum Schluss das knappe Fazit des offenbar erfolgreichen Neu-Ulmer Trainers: "Anfangs etwas gestrauchelt, aber dann doch zusammengerissen ..."
Mal sehen, wie er nach dem nächsten Spieltag resümieren darf. Da geht es nach Fürstenfeldbruck. Welches Kaliber die Fürsty Razorbacks sind, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Das Spiel in Neu-Ulm konnten die Spartans in letzter Sekunde für sich entscheiden, mit einem Punkt Vorsprung. Verlieren die Spartans am nächstenSonntag (21. Juni) in FFB, ist nicht nur die schöne Serie gerissen, sondern auch Tabellenplatz 1 ist futsch.