Arbeitsmarkt Landkreis Neu-Ulm
Arbeitslosenquote stagniert bei 2,9 Prozent
Mit dem Ende der bayerischen Ferienzeit sank im Landkreis Neu-Ulm die Arbeitslosigkeit leicht. Im September waren 3.036 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren das 55 Personen oder 1,8 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,9 Prozent – wie schon im August. Vor einem Jahr lag sie deutlich niedriger bei 2,5 Prozent.
Norbert Gehring, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth berichtet: „Wie erwartet und im September üblich verzeichnen wir etwas weniger Arbeitslose. Von diesem saisonalen Effekt profitierten insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, die zum September eine Ausbildung oder eine Anschlussbeschäftigung aufnehmen konnten. So waren im Berichtsmonat 56 oder 18,4 Prozent weniger junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos als im August. Für den Oktober erwarten wir eine Fortsetzung der Entwicklung.“
„Die konjunkturelle Eintrübung ist auf unserem regionalen Arbeitsmarkt mittlerweile deutlich spürbar. So fällt der saisonübliche Rückgang der Arbeitslosigkeit insgesamt deutlich geringer aus, als vor einem Jahr. Derzeit sind 382 mehr Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen ist im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 775 gesunken. Erfreulich ist, dass die Betriebe weiterhin Personal und vor allem Fachkräfte suchen. Hier ist beim Stellenzugang, im Vergleich zum Vorjahresmonat, sogar eine Steigerung zu verzeichnen“, so Gehring zur aktuellen Entwicklung.
Dynamik auf dem Arbeitsmarkt
Der Arbeitsmarkt ist ständig in Bewegung. So meldeten sich im September 868 Menschen neu oder erneut arbeitslos. Davon kamen 373 aus einer Erwerbstätigkeit und 203 aus einer Aus- oder Weiterbildung. Im Gegenzug konnten 928 Personen die Arbeitslosigkeit beenden. Davon nahmen 333 eine Erwerbstätigkeit auf und 250 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Von den derzeit insgesamt 3.036 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1.541 (minus 71 im Vergleich zum Vormonat; plus 309 im Vergleich zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 1.495 (plus 16 im Ver-gleich zum Vormonat; plus 73 im Vergleich zum Vorjahr) im Jobcenter Neu-Ulm registriert.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Landkreis Neu-Ulm im September 873 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 307 arbeitslos.
Gemeldete Arbeitsstellen
Von den Arbeitgebern wurden 269 neue Arbeitsstellen gemeldet, 23 weniger als im August und 42 mehr als vor einem Jahr.
Im Stellenpool der Arbeitsagentur sind im Landkreis Neu-Ulm derzeit 1.396 freie Arbeitsstellen (18 mehr als vor einem Monat und 235 mehr als im Vorjahr). Bei rund 82 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind rund 49 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
TOP 10 Bereiche, in denen Personal gesucht wird: Verkauf, Lagerwirtschaft, Post- und Zustelldienste, Kinderbetreuung und -erziehung, Kassierer/innen, Kraftfahrzeugtechnik, Berufskraftfahrer (Güterverkehr/LKW), Metallbearbeitung, Gastronomieservice und Metallbau.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 23.09.24 gingen 8 neue Anzeigen für 235 Beschäftigte ein. Im August waren es 7 Anzeigen für 132 betroffene Beschäftigte.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
„Leider sind die Beschäftigtenzahlen im Landkreis Neu-Ulm zurückgegangen. Ende März 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigtenstatistik, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 66.382. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank die Anzahl der Beschäftigten um 775 oder 1,2 Prozent“, informiert Norbert Gehring.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind im Landkreis 100 Frauen und 675 Männer weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Rund jeder 5. Beschäftigte ist älter als 55 Jahre. 27,4 Prozent der Arbeitskräfte sind in Teilzeit tätig.
Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Erziehung und Unterricht (plus 144 oder 5,6 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (minus 466 oder 2,1 Prozent).
Ausbildungsmarkt
Finale Zahlen zum Ausbildungsmarkt 2023/2024 stehen erst im kommenden Monat fest. In manchen Be-rufen ist der Ausbildungsbeginn auch nach September noch möglich. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit unterstützt auch die Jugendlichen, die jetzt noch kurzfristig auf der Suche nach einem Ausbildungsverhältnis sind. Telefon: 0800 4 5555 00.
Text: Agentur für Arbeit Donauwörth