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Poesie-Wagnis

Wir machen es uns nicht leicht mit ihr und sie nicht mit uns. Wir nutzen sie. Und nutzen sie aus – in jenen Momenten, in denen wir rücksichtslos mit ihr umgehen, nichtsahnend, dass sie so wunderschön sein kann: die Sprache. Heute ist der Tag der Poesie, um ihr zu gedenken, weil sie (fast?) vergessen wird. In einer schnellen Welt der noch schnelleren Worte dank der Bilderflut und der Gier nach….

Selbst ein Rundgang auf der Buchmesse Leipzig zeigt wenig von ihrem Zauber. Weil die Zeit (meist?) für sie nicht bleibt. Hektik auf den Gängen. Tausende Menschen unterwegs. In den Hallen, von Stand zu Stand, als Zuschauer innerhalb eines Mammutzirkus aus Lesungen, Aktionen und Autoreninterviews. Wer es wagt – bleibt stehen. Vielleicht am richtigen Ort. Weit weg vom Ernst des (Buch)-Geschäftes, in den stilleren, sprachmächtigeren Ecken. Meist am Rande des Geschehens. Nur dort ist sie noch zu finden – die Poesie. Weggedrängt? Auf der Flucht? Ihr zu folgen, eine Aufgabe – für den, der es wagt und noch immer etwas sucht…

„der Lärm des Wassers der in den Steinen rollt
Töne von ruhiger Nacht gewoben über dem Meer
diese Sprachen von denen ich nichts weiß und die zu mir sprechen“
Lorand Gaspar
aus: Joachim Sartorius (Hsg.): Für die mit der Sehnsucht nach dem Meer

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1 Kommentar

Ja, innehalten im Getöse des Lebens - dazu braucht man ein feines Gehör und einen wachen Blick- verändert die Sicht auf die Dinge, die uns lärmend jeden Tag umgeben. Eine poesievolle Sprache wiederum, läßt uns viele alltägliche Dinge intensiver wahrnehmen.

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