Familiengeschichte
Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
Charles Dickens
Dieses Familienfoto ist aus den 20iger Jahren und zeigt die Familie meiner Oma mit ihren Eltern und Geschwistern. Sie ist die erste auf der linken Seite.
Meine Oma ist im Februar mit 91 Jahren gestorben. Sie hat viel erlebt, nicht nur schön Dinge, sie musste immer hart arbeiten. Ein schönes Alter, aber sie fehlt doch. Es ist nun niemand mehr da, der über alte Zeiten erzählt, Leute auf Foto’s erkennt und dazu über Erinnerungen redet, zuhört oder einen Rat gibt. Sie hat bis zum 90. Lebensjahr alleine gelebt und sich selbst versorgt.
Alles was sie gekauft hatte, an Kleidung wurde erstmal auf die Nähmaschine gelegt und verändert oder die Knöpfe wurden versetzt.
Es sind Kleinigkeiten, an die ich mich erinnere, solange sie da war, war es normal, jetzt wo sie nicht mehr da ist fehlt es.
Man merkt wie vergänglich alles ist und man auf der Erde nur auf Besuch ist.
Die Beerdigung, Trauerfeier mit Urnenbeisetzung, war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Auf der einen Seite, der Abschied für immer und andererseits die kommerziellen Vorgaben des Friedhofes. Es war eine reine „Massenabfertigung“. So schnell verändert sich alles.
Nun bleiben mir "nur" noch Erinnerungen und Foto's. Aber es sind schöne für die ich sehr dankbar bin.
ein sehr schöner, weil emotionaler Bericht. Solch ein Abschied braucht Zeit und Kraft, die ich Ihnen wünsche. Ich habe meine beiden Opas und eine Oma nie kennengelernt, und ich frage mich oft, wie sie waren -wenn ich an den alten Fotos vorbeigehe, die in meiner Wohnung hängen. Und ja, man ist zu Besuch hier, und zwar nur einmal.