Weltkulturerbe und die hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut
Nun ist der Antrag raus und alle warten was die UNESCO nun zu Diesem sagt. Doch auch wenn man eigentlich nichts dagegen haben kann, so stellt sich die Frage: "Wem nützt es?"
Zur Kern- und Pufferzone des Antragsgebietes gehören: ehemalige Klosterkirche Zscheiplitz, Altstadt Freyburg mit Marienkirche, Schloss Neuenburg, Klosterkirche und Schlossanlage Goseck, Burganlage Schönburg, Naumburger Dom, Altstadt Naumburg, ehemaliges Zisterzienserkloster Pforte, Romanisches Haus Bad Kösen, Saalecksburg und Rudelsburg. Markante und wichtige Objekte unserer Region.
Nun meine Fragen:
Was ist eine hochmittelalterliche Herrschaftslandschaft? Ich weiß es nicht. Überall gab es zu jeder Zeit eine Herrschaft, oder? Wie grenzt man diese ein. Wer sich mit den Besitzungen im Hochmittelalter hier auskennt, findet im Antragsgebiet keine Antwort.
Zscheiplitz, einst Burg, Kloster, Rittergut, ist Dank der "Klosterbrüder" wieder gut in Schuss. Aber welche architektonische hervorragende Bedeutung hat es, außer das es alt ist? Goseck (Burg, Kloster, Rittergut), Schönburg (Burg, bischöfliche Sommerresidenz) das gleiche. Zumindest haben diese noch ein intaktes und schönes Umfeld.
Jetzt kommen wir echt zu den "Problemkindern": Die Stadt Naumburg, ist gerade dabei sich von Ihrem historischen Erbe zu verabschieden. Siehe Nietzsche Dokumentaionszentrum, Jacobsgasse, Neue Bibliothek am Reußenplatz. Zu verantworten hat das u.a. Herr Oberbürgermeister Küper, der Vorsitzender des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut ist! Die Rudels- und Saaleckburg ist bedroht von der Neuen Brücke, die das Saaletal überspannen soll. Befürwortet wird dies Projekt vom Landrat Harry Reiche, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut und Oberbürgermeister Küper.
Merkwürdiger Weise fehlen hier wichtige alte Zeugnisse der Geschichte, ob nun das Kloster Memleben (Sterbeort zweier Kaiser) und die ältesten Kirchen unserer Region: Casekirchen und Kirchscheidungen.
Bedenkt man noch das unsere Politiker (parteiübergreifend) erwägen Röcken, Geburtsort von Friedrich Nietzsche (wo er auch begraben liegt) die Braunkohle zu opfern, versteht man das ganze gar nicht mehr.
Wie kann man Altes bewahren wollen, wenn man der täglichen Politik, dies kurzfristig, aber nachhaltig opfert?
>Gruppen, die für das Welterbegedöns sind, aber nix für tun?! < bzw. das Gegenteil tun. Wenn ich ein Haus bauen will, brauche ich Leute die Aufbauen und nicht zum abreißen. Wenn ich Weltkulturerbe werden will, brauche ich nicht nur 2000 Seiten wissenschaftlich vollgeschriebenes Papier, sondern auch Menschen, Vereine, Orte die die Idee mittragen und mitleben.