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Der erste Naumburger in Konstanz …

… war ich natürlich nicht, als ich einen Teil meines Sommers 2010 in der schönen Stadt am Bodensee verbrachte. Aber auch der Naumburger Bischof Gerhard II. (1409- 1422), der angeblich im Jahre 1415 am Konstanzer Konzil teilgenommen haben soll, wird vermutlich nicht der erste gewesen sein. Trotzdem ist er der Sage nach derjenige, der mit für die Verbrennung von Jan Hus und damit für die Belagerung von Naumburg durch die Hussiten im Jahre 1432 verantwortlich sein soll. Immerhin hat er uns dadurch indirekt unser Kirschfest beschert, welches wir immer am letzten Juniwochenende feiern, um des Sieges der Schwachheit (unserer Schulkinder) über die Stärke (das hussitische Heer mit Prokop an der Spitze) zu gedenken.

Ich war natürlich gespannt, ob in Konstanz das Konzil, welches fast 600 Jahre her ist, heute noch irgendeine Rolle spielt. Und tatsächlich begegnet man ihm auf Schritt und Tritt: seien es das Münster, in welchem das Konzil stattfand, die „Konzilstraße“, das Konzilsgebäude, in dem allerdings nur ein Konklave der Papstwahl durchgeführt wurde, die Imperia am Hafen oder diverse Häuser mit Aufschriften „Hier wohnte während des Konzils …“.

Auch Jan Hus ist in Konstanz unvergessen: in der „Hussenstraße“ befindet sich ein Hus- Museum und in der Straße „Zum Hussenstein“ liegt ein großer Findling mit Gedenkstein genau an der Stelle, wo man den mittelalterlichen Richtplatz vermutet.

Konstanz und der Bodensee bieten für den Urlauber aber noch erheblich mehr, Dampferfahrten, das Landesweingut Meersburg, das Zeppelin- Museum in Friedrichshafen um nur einige zu nennen.
Für Radfahrer hält der Bodensee eine besondere Herausforderung bereit: den Bodensee- Radweg, der rund um den See führt und ca. 260 km lang sein soll. Konstanz ist dafür ein günstiger Ausgangspunkt und so nahm ich die Herausforderung an.

Die traumhafte Radtour führte mich an drei Tagen durch drei Länder über mehr als 300 km, da die Ausschilderung nicht überall perfekt ist. Die erste Tour ging über Stein am Rhein und Radolfzell zurück nach Konstanz, die zweite über Mainau, Ludwigshafen, Überlingen nach Friedrichshafen und die dritte von Friedrichshafen über Lindau, Bregenz, durch das Rheindelta zurück nach Konstanz. Zwischen Konstanz und Friedrichshafen benutzte ich zur An- und Abreise eine Fähre.

Nicht so traumhaft war die Hitze von 33 Grad und mehr, die täglich herrschte, aber Fahrtwind kühlt ja bekanntlich ….

  • Kranz des Konstanzer Oberbürgermeisters
  • hochgeladen von Gerd Henschel
  • Bild 9 / 10

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1 Kommentar

eine spannende Geschichte, weil sie Heimatgeschichte mit einem Reisebericht verbindet.

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