Bürgergartenviertel - Ist die Luft raus? - Wer schützt unsere Denkmäler?
Heute mittag hatte ich mal Lust zu einer Fotopirsch der anderen Art. Sehschule der Banalitäten und Peinlichkeiten kann ich die Bildserie wohl auch nennen. Der gröste Mangel ist immer, dass nichts hinzugefügt wird oder so gelassen wird, sondern, dass einfach Weggelassen wird. Fensterumrandungen ohne Fenstergesims. Voutengiebel ohne Vouten, Jugendstilstuck weggelassen, Mansarddächer ohne aufliegende Dachrinnen und Gesimsbretter, Haustüren aus Plaste und ohne Stichbogen, Fenster ohne Teilungen, Kranzgesimse aus Brettern ohne Profil, Konsolen ohne dass sie etwas tragen müssen, Fensterverdachungen als Dreieckputzfläche und der Gleichen mehr.
Ich dachte immer, das wäre unser Vorzeigeviertel. Ist es sicherlich auch in grossen Teilen, aber wir müssen aufpassen, dass nicht die Schludrigkeit die Oberhand gewinnt.
> "Eine Stadt, die zu 85% aus historischer Bausubstanz besteht hat an diesen Dingen vielleicht ein etwas anderes Interesse, als eine Stadt, deren hauptsächliche Baumasse nach 1970 hochgezogen wurde."
Inwiefern?
Wer ist "Stadt"?
Alle Bürger? Nur Parteien und Vereine? Nur Denkmalfans?
Was ist "historisch"? Und warum sollte das automatisch "Denkmalschutz" bedeuten?
Ob man einen alten Plattenbau erhalten will oder einen anderen alten Bau ist doch reine Ansichts- und Geschmackssache.
Wie gesagt: ich habe NICHTS gegen Denkmalschutz!
Wenn es national von Bedeutung ist, darf meinetwegen auch mal der Staat / die Stadt sowas kaufen und erhalten (und behalten!) (aber wer soll bestimmen, was von Bedeutung ist)
Wenn nicht, darf sich jeder engagieren und mit eigenen Mitteln erhalten.