Altes muss auch alt aussehen
Im Nachgang des bautheoretischen Kolloquiums der Landesausstellung, das in der von Frau Heilig freimütig bewunderten Sentenz der Tel Aviver Naumburg-Sophistin: "Neue Gebäude müssten auch neu aussehen!" gipfelte, nun als quasi rekursive Ergänzung das Ergebnis des destruktiven Langzeitversuches in der A.-Bebel-Strasse (weiland Sedanstrasse) in photographischer Form. Die ersten Befunde des manuellen Analog-Scans konnten ausgewertet werden und geben hinreichend sicheren Aufschluss über den früher wohl anzunehmenden Höhenprofilverlauf der Strasse. Die florale und faunistische Prüfung der temporären Feuchtbiotope ohne Möglichkeit des Ablaufs in Gullys wird im mitteldeutschen Raum einmalige Ergebnisse erzielen. Es wird von Seiten einzelner interessierter Bürger bereits über den Ankauf goldener Kanaldeckel nachgedacht, um die zu erwartenden fachtouristischen Besucherströme besser auf die haptischen und kognitiven Tiefpunkte im Strassenverlauf hinweisen zu können. Überflugdaten des AZV können mit der einmaligen Mehode des Analogscans mittels Zollstock nicht in Konkurrenz treten, weshalb sich ein kostenintensiver Rückgriff auf die Daten des westdeutschen Ingenieurbüros erübrigt, was sicher der Kasse der "Freunde der destrukiven Langzeitstudie" zu Gute kommen wird und anstelle auf weitere tourismusfördernde Bauprojekte im Umfeld hoffen lässt. Eine Kinderstrassenbauhütte mit Verkehrsgarten ist da eine der mannigfaltigen Ideen.
Diese Straße ist nicht mehr Dienstwagentauglich, also wird der Zustand dieser Straße sich auch in den nächsten Jahren nicht verändern. Mir persönlich gefällt natürlich das alte Kopfsteinpflaster besser im Zentrum der Welterbeantragstadt. Das Niveulose Betonplaster gehört in Gewerbegebiete. Herr Kramer recht haben sie, mit ein paar Zollstöcken bewaffnete Handwerker könnten wenigstens kurzfristig diesem alten Pflaster mit den zugehörigen Wassereinläufen die richtige Richtung geben und Borde zu richten.