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Über Bücher und Filme - Auflösung des literarischen Bergrätsels

Zuerst die Lösung des Rätsels http://www.myheimat.de/muecke/freizeit/literaturra... in Kürze:
A = 2, B = 3, C = 5, D = 1, E = 4

Und nun etwas ausführlicher:

A. Das Tal lag weit unten im vollen Morgenglanz; vor sich sah [sie] ein großes, weites Schneefeld sich erheben, hoch in den dunkelblauen Himmel hinauf ... Der Peter war eingeschlafen ...
Der "Peter", das ist natürlich der Geißen-Peter aus Heidis Lehr- und Wanderjahre. Von Johanna Spyri (1827 - 1901). Die Geschichte des Kindes Heidi, das beim Großvater auf einer Alm lebt, von einer Tante ins ferne Frankfurt gebracht wird für eine scheinbar bessere Erziehung und dort vor Heimweh krank wird, ist eines der bekanntesten Kinderbücher der Welt. Es wurde in über 50 Sprachen übersetzt, viele Male verfilmt für Kino und Fernsehen, als Comic und Musical adaptiert und mehr. Mein Lieblingsfilm ist nach wie vor der Schwarzweißfilm aus dem Jahr 1952:
http://www.youtube.com/watch?v=M0Ew3K8LNuU

B. Seppi Blatter ist wieder an der Arbeit. In der großen Wildleutfurre! An einem Seil schwingt er sich mit mächtigem Satz in das Innere der schrecklichen Kluft und hängt an ihren Klippen. Fahnenzeichen! – Mehrere Kännel senken sich in die Schlucht und schweben frei ....
An heiligen Wassern. Von Jacob Christoph Heer (1859 - 1925) erschienen im Jahr 1898. Die Wasserleitung eines Dorfes im Hochgebirge des schweizerischen Kantons Wallis, die aus hölzernen Wasserrinnen besteht, muss häufig unter größten Gefahren repariert werden. Viel Dramatik um Betrug, Eifersucht, Liebe und Leid. Verfilmt erstmals 1932, gut 30 Jahre später, 1960, eine Neuverfilmung mit Hans Jörg Felmy (der spätere Kommissar Haferkamp in der Tatort-Reihe), Hanns Lothar und Cordula Trantow. Das "Lexikon des internationalen Films" nennt den Streifen einen „gepflegten, augen- und gemütfüllenden Heimatfilm“. Läuft oft in den 3. Programmen.

C. Die Klingel läutete weiter. "Bim-bim-bim-..." Mannli stürzte an ihnen vorbei, mit schriller Stimme seine idiotischen Kadenzen plärrend. Die Yzolla toste. Der erste, der wieder zu Besinnung kam, war Niklaus. ...
Via Mala ist die tragische Geschichte der Sägemüllerfamilie Lauretz. John Knittel, geboren 1891 in Indien, gestorben 1970 in der Schweiz, veröffentlichte diesen Roman im Jahr 1934. Der Handlungsort ist nahe der wilden Via-Mala-Schlucht in Graubünden. Via Mala bedeutet auf Deutsch: schlechter Weg. Und auf einem "schlechten Weg" sind sie alle: der alte Lauretz, der seine Familie schikaniert, die Familie, die ihren Peiniger ermordet, Tochter Silvia, zwar nicht am Mord beteiligt, kann ihrem Mann, einem Untersuchungsrichter nicht die Wahrheit sagen und schlussendlich dieser selbst, weil der die Akten des Mordfalles schließen lässt, nachdem er über die Verbrechen des Alten an seiner Familie Bescheid weiß. Natürlich musste eine solche Story verfilmt werden. Erstmals 1944. Zum zweiten Mal im Jahr 1961 mit Gert Fröbe als brutalem Sägemüller. In dem Fernseh-Mehrteiler konnte man Mario Adorf in dieser Rolle erleben.

D. "Sanna", sagte der Knabe, "wir werden gar nicht mehr in das Eis hineingehen, weil wir in demselben nicht fortkommen. Und weil wir schon in unser Tal gar nicht hinabsehen können, so werden wir gerade über den Berg hinabgehen ...
In meiner Schulzeit war dies Pflichtlektüre: Bergkristall. Von Adalbert Stifter (1805 - 1868). Ich weiß nicht mehr, ob es mir gefiel die Geschichte der beiden Kinder zu lesen, die sich zur Weihnachtszeit in Eis und Schnee im Gebirge verirren und vom Tode bedroht sind. Trotz aller Dramatik hatte ich wohl Mühe damit und der immer wiederkehrende Satz: "Ja, Konrad, sagte das Mädchen" war nicht sehr hilfreich für das Verständnis der doch eigentlich ergreifenden Begebenheit. Ganz klar, dass der Film nach dieser Story griff. 1999 eine Fernsehadaption (ORF) mit Tobias Moretti und schließlich 2004 ein Kinofilm von Regisseur Joseph Vilsmaier mit seiner leider früh verstorbenen Ehefrau Dana Vávrová und seiner jüngsten Tochter, Josefina Vilsmaier, in den Hauptrollen.

E. Aber hier wussten alle, dass die Gruppe oben am Berg aus den Söhnen des Brenner bestanden hatte. Und weil der Tote, der da so zerbrochen zwischen Klotz und Stamm klemmte ...
Ein "Alpenwestern", eine nervenaufreibende Geschichte über Liebe, Leid, Hass und Rache: Das finstere Tal. Von Thomas Willmann. Hier mein Eindruck über den Roman : http://www.giessener-zeitung.de/muecke/beitrag/627... Diese Geschichte schrie geradezu nach einer Verfilmung. Was auch geschah: http://www.merkur-online.de/freizeit/kino/finstere... .Zur Zeit (Okt. 2013) befindet sich das Werk in der post production (Nachproduktion).Anfang 2014 wird der Film in den Kinos anlaufen. Ich bin gespannt.

  • gescanntes Dia aus dem Jahr 1985
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  • Matterhorn - gescanntes eigenes Foto aus dem Jahr 1999
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  • Via Mala - gescanntes eigenes Foto aus dem Jahr 1999
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2 Kommentare

Toll vorgestellt und aufgelöst, liebe Ingrid! Danke für die interessanten Links.

Ich liebe die Berge, Via Mala habe ich mehrmals gelesen. Ich liebe eigentlich alle Bergromane, das hat wohl mit "Heidi" begonnen und wird so schnell nicht aufhören. Leider kann ich wegen schlechter Augen keine Bücher mehr lesen. Ich werde mich auf das elektronische Lesen umstellen müssen.

Spannend liest sich auch der authentische Bericht des Schriftstellers Thomas Willmann im MM. (Linkhinweis) Sein Roman "Das finstere Tal" - eine dramtische Geschichte um Menschen und ihre Schicksale in der Abgeschlossenheit eines "finsterenTales". - ist hochgradig authentisch und spannend.
Der Drehort für den Film zum Buch, hätte nicht besser gewählt werden können: Das "Schnalstal", in Südtirol, ein Tal, mit eigener Dramatik. Und auch ein Tal, dass schon mehrfach Geschichte geschrieben hat. (Ötzi, Seilbahnbau und Pionier Leo Gurschler)
Man sollte einmal dort gewesen sein, um die besondere Stimmung dieses Bergtales aufnehmen zu können. Schon allein die Autofahrt ins Tal hinein, zwischen Felsenhallen hindurch, war vor Jahren noch ein Erlebnis. Jetzt, in unseren Tagen, fährt man bequem durch eine moderne Tunnelanlage, um nach "Kurzras", dem Hauptort, zu kommen.

LG Heidi

Oder Hörbücher. Bis jetzt bin ich aber noch immer ganz altmodische Bücherleserin.

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