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Buchtipp „Die zweite Stimme“ von Charles Todd

Immer auf der Suche nach mir noch nicht bekannten Krimi-Autoren, stieß ich auf Charles Todd und seine Reihe um den Scotland Yard Beamten Ian Rutledge. „Seine“ ist das falsche Wort, denn inzwischen ist bekannt, dass hinter dem Autoren-Name ein Mutter-Sohn-Team steckt: Caroline und Charles Todd. Die beiden leben an der Ostküste der USA. Ihre Romane aber spielen in England und zwar um 1919 also kurz nach dem 1. Weltkrieg. Ihr Protagonist ist Inspektor Ian Rutledge, vor dem Krieg ein brillanter Ermittler, nun an einer sogenannten „Schützengrabenneurose“ leidend. Er hört die Stimme von „Hamish MacLeod“, eines schottischen Soldaten, den er wegen Befehlsverweigerung im Kampf exekutieren ließ. Die „Zweite Stimme“ lautet folgerichtig der deutsche Titel des Debütromans von „Charles Todd“.
Zum Inhalt: Inspektor Rutledge ist nach monatelangem Krankenhausaufenthalt in den Yard zurückgekehrt, unsicher, ob er seine Arbeit jemals wieder so wie früher wird erledigen können. Daran zweifelt auch sein eifersüchtiger und intriganter Vorgesetzter, der von Rutledges Krankheit zu wissen scheint – eine „Krankheit“ über die man damals nicht sprach, weil ihr der Ruch von Unfähigkeit, gar Feigheit anhaftete, genau so wie man heute kaum über PTBS spricht, den „posttraumatischen Belastungsstörungen“, mit denen viele Bundeswehrsoldaten von ihren Auslandeinsätzen zurückkommen. Chief Superintendent Bowles schickt Rutledge zur Klärung eines Mordfalles aufs Land. In Warwickshire wurde Colonel Harris mit einer Schrotflinte erschossen. Verdächtig ist Captain Mark Wilton, ein hochdekorierter Kriegsheld, der Harris Mündel heiraten wollte. Wohlweislich verschweigt der Chief eine wichtige Zeugenaussage, weil sie von einem ebenfalls durch den Krieg gebeutelten Alkoholiker kommt. Bowles hofft, dass Rutledge bei seinen Ermittlungen scheitert und endgültig aus dem Polizeidienst verschwindet.
Der englische Originaltitel des Buches lautet: „A test of wills“. Rutledge besteht diesen Test. Sein Einfühlungsvermögen und seine Instinkte sind im Krieg nicht verloren gegangen, eher das Gegenteil ist der Fall. Und „Hamish“, sein imaginärer Begleiter, eigentlich Rutledges Gewissen und Unterbewusstsein, wirkt oft eher wie ein hilfreicher Assistent denn als Bedrohung.
Trotz einiger Längen im Mittelteil eine fesselnde Lektüre, auch wenn die Lösung ein bisschen zu plötzlich kommt und nicht ganz befriedigt. Ein Krimi ohne Sex, Gewalt und moderne Ermittlungsmethoden, dafür mit einer facettenreichen Hauptperson, über deren weitere Entwicklung man gerne mehr lesen will und kann, denn inzwischen sind 11 Romane des Autorenduos ins Deutsche übersetzt worden.
Reihenfolge der Rutledge-Serie:
Die zweite Stimme. Heyne-Verlag. Euro 8.95
Flügel aus Feuer (früher: Englisches Requiem). Heyne Verlag. Euro 8.95
Dunkle Spuren. (vergriffen)
Auf dünnem Eis.
Seelen aus Stein.
Stumme Geister.
Kalte Hölle.
Zeit der Raben.
Schwarze Spiegel.
Im Schatten des Teufels.
Eine Frage der Gerechtigkeit.

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