Enten in Moers
Die Ausstellung Duckomenta Kulturgeschichte mit Ente ist noch bis zum 3. März 2019 zu den gewohnten Öffnungszeiten im Grafschafter Museum im Schloß von Moers zu sehen. Und ein Besuch ist dort aus den verschiedensten Gründen lohnenswert.
Das Museum zeigt in seiner Dauerausstellung ja bekanntlich die Geschichte der Stadt Moers von der Frühgeschichte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts; die Sammlung geht dabei auf die "Dinge des verschwindenen Alltags" zurück, die Hermann Boschheidgen als Gründer des Museums zusammengetragen und seine Nachfolger auch erweitert haben.
Die Entenausstellung ist dabei unauffällig und doch auch deutlich sichtbar in die Dauerausstellung integriert. Die Enten-Ausstellung ist dementsprechend auch als Rundgang angelegt.
Die Dauerausstellung zeigt unterschiedliche Objekte. Die Enten-Ausstellung konzentriert sich allerdings auf Malerei, Zeichnung und Scherenschnitt. "Fußabdrücke" in Form von farbigen Abdrücken von Entenfußabdrücken führen den Besucher bei seinem Rundgang durch die Ausstellung allerdings zum jeweils nächsten Kunstwerk, so daß sichergestellt ist, daß auch der junge Besucher, sprich Kinder und Jugendliche zum jeweils nächsten Kunstwerk geführt werden.
Bei Kunstwerken wird normalerweise der Künstler genannt, der es hergestellt hat. Dies geschieht hier nicht. Als Grund dafür wird angegeben, daß die Gemälde "ursprünglich aus einem Hochschulseminar hervorgegangen sind". Die in Moers ausgestellten Werke sind allerdings so professionell gemacht, daß es schon sinnvoll gewesen wäre, wenn die Kustoren die "Produzenten" namentlich genannt hätten.
Inhaltlich bietet die Entenausstellung zweierlei. Sie bieten Kulturgeschichte - so sind beispielsweise die Mona Lisa, das Schlaraffenland, der Tannhäuser, ein Werk von Hieronymus Bosch sowie die Kunstrichtungen Surrealismus & Dada, Klassizismus, Impressionismus, Expressionismus, Romantik und die Kunst nach 1945 mit exemplarischen Werken vertreten. "Der Schrei" von Edvard Munch oder ein Seerosenbild von Claude Monet seien hier als Beispiele genannt.
Gleichzeitig gibt es aber auch viele Porträts zu sehen - beispielsweise von Shakespeare, Johann Wolfgang von Goethe, Richard Wagner, Mao, Elvis Presley und Einstein - alle wiedererkennbar, weil auf bekannten Motiven beruhend.
Andy Warhole würde 2018 seinen 90. Geburtstag feiern. Quasi als posthumes Geburtstagsgeschenk (Warhole ist ja bereits 1987 gestorben) wurde ihm mit "Ente: Marilyn" seine Pop-Art-Marilyn-Bilder in Enten-Bilder umgewandelt - der Bezug zu den Originalen ist aber auch hier unübersehbar.
Mir persönlich hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Mit einem Eintrittspreis in Höhe von 3 € ist sie auch für einen Besucher mit schmalem Geldbeuten erschwinglich.