Furioses Nachwuchs Festspiel-Highlight in Bregenz
Völlig zu Recht wurden im vollbesetzten Bregenzer Festspielhaus am Sonntag, 16. August 2015, die AkteurInnen des Abschlusskonzertes des 2. IBC Internationalen Blasmusik-Camp am Bodensee gefeiert.
Auch wenn ein hoher Anteil an Familien- und Freundeskreismitgliedern präsent war: auch objektivst betrachtet, lieferten die 80 ambitionierte MusikerInnen ab 16 Jahren aus Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Deutschland eine excellente, völlig atonal freie Leistung ab.
Brass meets Banda beim 2. IBC Abschlusskonzert
“Einfach nur Super und in 2 Jahren wieder“ war ein glücklich strahlender Christoph Indrist zu vernehmen, kaum dass die letzten Töne verklungen und frenetische Standing Ovations abgeebbt waren.
Eine Woche lang hatten sie in Hard das engagierte Programm des 2. IBC unter teils klimatisch erschweren Bedingungen absolviert und ein vielseitiges Blasmusikspektrum einstudiert.
Hector Mc Donald (Horn), Manuel Gangl und Alexander Neubauer (Klarinette, Saxophon), Andreas Gruber und Christian Löw (Trompete), Reinhard Hofbauer (Posaune, Euphonium), Paul Kaiser (Oboe, Fagott), Raphael Leone (Flöte, Piccolo), Thomas Schindl (Schlagwerk) und Franz Winkler (Tuba, Euphonium) waren die Dozenten der Wiener Symphoniker, welche selbst auch beim Konzert mitspielten.
Für die 5 Tage Register- und Orchesterproben unter der musikalischen Gesamtleitung von Dirigent Martin Kerschbaum also ein überaus dankenswertes Zusatzengagement für den rührige Vorarlberger Blasmusikverband www.vbv-blasmusik.at unter Landesobmann Wolfram Baldauf.
Er setzt in Cooperation mit den Wiener Symphonikern www.wienersymphoniker.at , dem ORF Vorarlberg www.vorarlberg.orf.at und den Bregenzer Festspielen www.bregenzerfestspiele.com mit dieser Investition Zeichen für die Zukunft und wird von allen regional umliegenden Blasmusikverbänden wirkungsvoll unterstützt.
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Von den Straßen Italiens holten Komponisten wie Guiseppe Verdi die Banda ins Opernhaus und die Nachwuchsmusiker brachten einen bedacht zusammengestellten Reigen davon zu Gehör.
Die Ouvertüre des Barbier von Sevilla von Gioachino Rossini stand am Anfang und spannte den spanisch-italienischen Bogen des Banda. Oregon von Jacob de Haan folgte vor dem zur Spartakiade komponierten Athletic Festival March von Sergei Prokofjew. Referenzen an die Bregenzer Festspiele waren die Barcarole aus Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und Ausschnitte aus Turandot von Giacomo Puccini hinsichtlich der aktuellen Hausoper und dem Spiel auf dem See, sowie mit Pomp and Circumsdance von Edward Elgar an das langjährig – bis hin zum Festival oft the Year – höchst erfolgreiche Wirken von Intendant David Pountney. ORF-Moderatorin Bettina Barnay widmete die sich anschließende Jubilee Overture von Philip Sparke seiner Nachfolgerin Elisabeth Sobotka, damit diese über eine erfolgreiche Startsaison möge jubeln können, ehe sich Bugler’s Holiday von Leroy Anderson und Bohemian Rhapsody von Freddie Mercury an- und das offizielle Programm beschlossen.
Ohne einen Marsch könne solch ein Konzert nicht komplett sein, zog der gebürtige Tiroler Kerschbaum sein Fazit und hatte nach dem Bodensee Walzer, den vor zwei Jahren Niemand im Ländle kannte, als zweite Zugabe den Italienischen Zapfenstreich aus Venedig in Wien von Carl Wilhelm Drescher (18590 - 1925), den König der Wiener Salonkapellen als zweite Zugabe präsent.
Zur Beifallsintensität bzgl. seiner Berufswahl dem Dirigenten gegenüber Arzt den Vorzug gegeben zu haben - im Anschluss an seine Bregenzer Einsätze bei den Wiener Symphonikern war er es regelmäßig auch im “Böckle“ - erwartete er dafür allerdings Nachbesserung. Zudem teilte er noch - gut aufgeräumt - sowohl in Richtung Verteidigungsminister Gerald Klug zu dessen umstrittenen Einsparplänen bei der Militärmusik “als Militärkapelle könnten wir das jetzt gar nicht spielen“, als auch Mängeln der Bildungspolitik “wer da meint mit 2 Mann könne man ein Streichorchester spielen, benötigt keine Pisastudie“ aus.
Der Applaus gab ihm hier ebenso Recht, wie er höchst verdienter Lohn einer Veranstaltung auf höchstem Niveau war.
Für die MusikerInnen ist die Teilnahme am IBC ein wichtiger Aspekt vor ihrem nächsten Schritt, bsw. dem Musikstudium, weshalb ich mich gerne einbringe. Durch viel spontanere und lebendigere Reflexionen, als es bei einem Profiorchester der Fall ist, gewinne ich selbst als Dirigent auch unheimlich viel, äußerte sich der überaus sympathische Martin Kerschbaum.
Somit ist Ausrichtung und Erwartung allgemein klar: 3. IBC Internationalen Blasmusik-Camp am Bodensee in 2017!
Erich Neumann, freier Journalist www.presse.ag
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