Sonntag: Heimspiel gegen den Pokalsieger
Ziel: Den guten Lauf fortsetzen
Damen-Basketball-Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – TSV 1880 Wasserburg (Sonntag, 16 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).
Zum 25. Mal empfängt der BC Marburg den TSV Wasserburg. Doch erst zum zweiten Mal spielt dabei der Tabellenzweite beim Spitzenreiter. Die Premiere dieser Konstellation liegt mehr als siebeneinhalb Jahre zurück.
Am 12. März 2011 verteidigte das Pharmaserv-Team am letzten Spieltag der Hauptrunde gegen die Innstädterinnen seine Tabellenführung. Das Duell diesen Sonntag steht aber unter anderen Vorzeichen. Die Saison hat gerade erst angefangen, und der Pokalsieger aus Oberbayern weist ein Spiel weniger auf, als die nach drei Spielen ungeschlagenen Gastgeberinnen.
Dem überzeugenden Wasserburger Auftaktsieg beim Deutschen Meister Keltern folgte ein nicht ganz so hoher Erfolg in Hannover. Die Mannschaft von Trainerin Sidney Parsons besticht durch große Ausgeglichenheit. Sechs Akteurinnen erzielten in den beiden bisherigen Partien insgesamt 18 oder mehr Punkte. Am erfolgreichsten ist bisher die Neuerwerbung aus Nördlingen, Jennifer Schlott (31 Punkte).
Wasserburg hat sich kurzfristig mit der litauischen U20-Nationalspielerin Martyna Petrenaite verstärkt. Im Marburger Lager hofft man darauf, dass Tonisha Baker wieder auflaufen kann. Vorigen Samstag erlitt sie bei einem Zusammenprall eine Platzwunde über der linken Augenbraue.
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Sonst war Wasserburg oft Spitzenreiter, jetzt seid ihr das. Wie fühlt sich das an?
Patrick: Es ist komisch, da oben zu stehen. Aber es sind erst drei Spieltage rum, und die nicht mal komplett. Wasserburg hatte erst zwei Spiele. Es ist nur eine Momentaufnahme.
Also ein ganz normales Spiel?
Patrick: Ja. Wir haben einen guten Lauf, und den wollen wir fortsetzen, egal gegen wen. Klar, ich würde gern endlich mal gegen Wasserburg gewinnen. Das wäre wichtig für den Kopf, wenn es dann mal darum geht, die wichtigen Spiele zu gewinnen.
Wasserburg hat beim Season Opening beim Deutschen Meister Keltern mit 74:54 gewonnen. Hat dich das überrascht?
Patrick: Über Deutlichkeit des Sieges war ich überrascht, nicht aber über den Sieg an sich. Aber für den gab es sicher mehrere Faktoren. Beim Season Opening in eigener Halle kannst du nie gut aussehen. Wasserburg war sehr gut eingestellt von ihrer Trainerin, Sidney Parsons. Ich halte sehr viel von ihr: Sie war sehr guter Pointguard, und das sieht man nun an der Spielweise ihres Teams.
Welche denn?
Patrick: Sie versuchen dem Spiel ihr Tempo aufzudrücken: schnell, aber auch kontrolliert. Dazu haben sie die richtigen Spielerinnen mit viel Talent und individuellen Fähigkeiten. Du weißt nicht, wo der Ball hingeht, inside oder outside. Aber es wird auf jeden Fall gefährlich. Als Bundestrainer freut es mich natürlich, dass bei Wasserburg seit Langem mal wieder mehrere deutsche Nationalspielerinnen eine gute Rolle spielen: Laura Hebecker ist nach ihrer Verletzung wieder da, Svenja Brunckhorst ist zurück, und Leonie Fiebich erhält in ihrem jungen Alter viel Verantwortung.
Was erhoffst du dir für das Spiel am Sonntag?
Patrick: Dass die Halle richtig voll und richtig laut wird! Und auf ein Spiel auf Augenhöhe. Dann werden Kleinigkeiten entscheiden. Wir wollen versuchen, selbst das Tempo zu kontrollieren. Es gibt keinen Grund, nicht selbstbewusst ins Spiel zu gehen. Wir wollen jede Woche besser werden, und wenn uns das gelingt, ist es in dieser Phase der Saison auch egal, ob am Ende ein Sieg oder eine Niederlage herausspringt.