Samstag: Heimspiel gegen Hannover
Ihrer Zeit voraus
Damen-Basketball-Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – TK Hannover (Samstag, 19 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle).
Am Vorabend des ersten Advents will das Pharmaserv-Team das zehnte Lichtlein anzünden. Mit neun Siegen aus neun Spielen gehen die Marburgerinnen in den vorletzten Spieltag der Hinrunde. Der Gegner aus Hannover reist als Tabellensechster mit einer Bilanz von 4:5 an.
Der Advent ist eine Zeit der Besinnung. Doch die Spitzenreiterinnen aus Marburg sind ihrer Zeit voraus: Für sie begann die Zeit der Besinnung schon ein paar Tage früher. Im Training wurden die Fehler aus dem Göttingen-Spiel schonungslos analysiert. Die Partie wurde gewonnen, wohlgemerkt. Wie die acht Liga-Begegnungen zuvor auch. Daher wird der Tabellenführer am Samstag zum vorletzten Heimspiel des Jahres wohl kaum im Büßergewand auflaufen.
Sack und Asche würden sich farblich vielleicht auch nicht ganz so gut von der Trikotfarbe des Gegners abheben. Denn Hannover spielt auswärts in Schwarz. Doch Zeit zum Trauern ist auch nicht: Denn die BC-Fans freuen sich auf ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten: Birte Thimm war von 2014 bis 2016 Kapitänin des Pharmaserv-Teams.
Nun läuft die 31-Jährige für Hannover auf. Ein Team, in dem fast jede Spielerin gefährlich aus allen Lagen ist, und das im Schnitt genau so viele Punkte kassiert wie Marburg (die Verlängerung gegen Nördlingen rausgerechnet), nämlich 64,2. Damit liegen beide Kontrahenten auf Rang drei der Defense-Tabelle. Was das bedeutet, wenn gleichzeitig auf die beste Offense der Liga (Marburg / Schnitt 77 Punkte) auf die zweitschwächste (Hannover / 61,7) trifft? Am ersten Advent wissen wir's.
PS: Am Donnerstag teilte die Liga-Leitung mit, „dass sich die Mannschaft der Fireballs [Bad Aibling] mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb der 1. DBBL zurück ziehen wird“. Damit dürften die Oberbayerinnen laut Statuten als erster Absteiger feststehen.
Fünf Fragen an BC-Trainer Patrick Unger:
Ihr habt vorige Woche in Göttingen gewonnen und wart trotzdem nicht zufrieden. Wurde deswegen im Training Trübsal geblasen?
Patrick: Nein. Die Stimmung ist gut. Es ist tut ja auch gut, Spiele zu gewinnen, in denen manches nicht so gut läuft. Wir wissen, dass das nicht das Gelbe vom Ei war. Der Gegner hat zwar viele Sachen gegen uns richtig gemacht, wir können aber viel besser spielen und müssen unsere Sachen richtigmachen, egal, was der Gegner macht.
Wie lief denn die Trainingswoche?
Patrick: Die Nationalspielerinnen hatten zwei Tage frei. Dafür haben wir zusammen mit unserem Kooperationspartner Grünberg trainiert. Inzwischen haben wir ein bisschen in den Rhythmus gefunden. Wir haben ziemlich hart Defense trainiert, mit viel Intensität. Alle ziehen an einem Strang und haben sich voll reingehauen. Das hat mir gut gefallen. Es macht Spaß, mit diesem Team zu arbeiten.
Am Samstag habt ihr in Birte Thimm eure ehemaligen Kapitänin als Gegnerin. Wie ist das?
Patrick: Ich freue mich immer, wenn ich sie sehe. Wir verstehen uns gut. Sie war als Kapitänin ein großer Faktor für unseren Erfolg mit der Bronzemedaille, und wir haben uns im Guten getrennt. Es freut mich, dass sie in Hannover glücklich ist und sich weiterentwickelt. Aber ich spiele ungern gegen sie. Das fühlt sich komisch an. Aber nach dem Spiel können wir wieder zusammen lachen.
Wie findest du es, dass es jetzt zwei Mal hintereinander gegen Hannover geht, nächste Woche auswärts im Pokal?
Patrick: Eigentlich ist es egal, weil wir jedes Spiel gleich angehen wollen. Hannover ist sehr gut in der Analyse und wird versuchen, uns viele Dinge wegzunehmen. Es werden zwei unterschiedliche Spiele, aber im zweiten kann man dann ein bisschen reagieren. Das ist ein bisschen wie in den Playoffs, das kann schon helfen. Da ich mir ziemlich sicher bin, dass wir in die Playoffs kommen, ist das also eine gute Übung.
Was wünschst du dir für Samstag?
Patrick: Eine volle Halle und so eine Stimmung wie beim Länderspiel gegen Belgien.