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Royals-Garde hält Marburg auf Distanz

  • Kaum ein Durchkommen gab es für das Pharmaserv-Team um Patricia Benet gegen die gelbe Royals-Wand. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • hochgeladen von Marcus Richter

Planet-Cards-DBBL: TV Saarlouis Royals – BC Pharmaserv Marburg 68:53.

Die Marburger Erstliga-Basketballerinnen haben am sechsten Spieltag die zweite Niederlage kassiert. Eine der Ursachen: Die Gäste verschliefen den Start in Saarlouis völlig.

In der Vergangenheit trugen die TV Saarlouis Royals ihre Heimspiele meist sonntags aus. Die Hessinnen mussten diesmal schon am Samstag ran. Und damit haben wir schon die Ursache für die erste Auswärtsniederlage des BC in dieser Saison gefunden. Hätte das Spiel am Sonntag stattgefunden, hätte das Pharmaserv-Team durch die Zeitumstellung eine Stunde länger schlafen können und so den Start in die Partie nicht verpennt.

Spaß beiseite. Dann wäre der Spielbeginn drei Stunden früher gewesen, die Abfahrt also netto zwei Stunden früher. Tatsächlich war allerdings die Anfangsphase im 500. Hauptrundenspiel der Marburger Mannschaft seit dem Wiederaufstieg ins Oberhaus im Jahre 1992 ausschlaggebend für die 237. Niederlage beim häufigsten Gegner, der zum 16. Mal in 37 Partien die Oberhand behielt.

„Am Anfang war unsere Verteidigung nicht gut“, bekannte BC-Trainer Patrick Unger. Und das Angriffsspiel seiner Schützlinge empfand er zunächst als zu statisch. Die Saarlouiser Defense war hervorragend auf die Marburger Spielweise eingestellt. „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass man uns so verteidigt“, sagte Unger.

Gegen die Royals-Festung mussten sich die Gäste fast jeden Wurf aufwänding erarbeiten. Und von den wenigen guten Möglichkeiten ließen sie dann noch einige liegen. Saarlouis dagegen kombinierte schneller und präziser und lag nach elf Minuten mit 22:11 vorn.

Der BC kam auf 20:26 heran (17. Minute), um sich neun Minuten später mit 26:43 dem höchsten Rückstand gegenüber zu sehen. Dann waren die Marburger Mädels endlich richtig wach. Bis zum Spielende erzielten sie nun 27:25 Punkte, hatten den Rückstand fünf Minuten vor dem Ende auf 44:53 reduziert. Doch mehr war gegen den die rebound- und abschlussstarken Gastgeberinnen nicht drin. Da half auch die 40-minütige Unterstützung durch rund 40 mitgereiste BC-Anhänger nichts.

„So ein Spiel kannst du verlieren. Ich bin aber enttäuscht, dass wir heute unser Potenzial nicht abgerufen haben“, sagte Marburgs Coach. „Mir war aber wichtig, dass wir noch einmal zurückgekommen sind. Da haben wir gut gespielt und auch nicht mehr so dumme Würfe genommen.“ Und schon richtete der 32-Jährige den Blick wieder nach vorne: „Wir müssen die Niederlage schnell abhaken, aus den Fehlern lernen und weiter jeden Tag hart arbeiten.“ Das wird auch nötig sein, denn am kommenden Samstag stellt sich der bislang nur von Saarlouis bezwungene Herner TC in Marburg vor.

Fun Fact: Eigentlich ein Fail Fact. Aber bei einer so deutlichen Niederlage kann man vielleicht darüber schmunzeln. Tonisha Baker sollte nur noch unter Polizeischutz auflaufen. Wiederholt wurde sie Opfer von Dieben. Die verstecken sich üblicherweise am Kampfgerichtstisch.

Fall 1:
Datum: 12.01.2014. Ort: Wasserburg. Tatbestand: 9,2 Sekunden vor Spielende erzielt Baker einen Korb zum Endstand auf der Anzeigetafel von 81:70 für Wasserburg. Doch die beiden Punkte werden auf dem Spielberichtsbogen nicht notiert. Das offizielle Ergebnis lautet: 81:68.

Fall 2:
Datum: 29.03.2014. Ort: Saarlouis. Tatbestand: 2:07 Minuten vor Ende des Pokalhalbfinales erzielt Baker einen klaren Dreier, der von den Schiedsrichtern angezeigt, auf dem Spielberichtsbogen notiert und auf der Anzeigetafel addiert wird. In einer Spielunterbrechung wenige Sekunden später wird die Wertung des Treffers in einen Zweier geändert.

Fall 3:
Datum: 24.10.2015. Ort: Saarlouis. Tatbestand: In der 2. Minute erzielt Baker einen Dreier. Auf dem Scouting wird der Treffer jedoch Benet gutgeschrieben. Der Anschreiber hat es richtig notiert. Dafür schrieb er Benet in der 5. Minute zwei Punkte von Lee gut. Diese hat der Scouter jedoch korrekt eingegeben. Der hat auch in der 30. Minute zwei verwandelte Freiwurfe von Benet richtig erkannt. Der Anschreiber hat sie zwar notiert, aber keine Schützin.

Fall 4:
Datum: 24.10.2015. Ort: Saarlouis. Tatbestand: 5:22 Minuten vor Spielende nimmt Baker nach einem Marburger Korberfolg einer Gegenspielerin den Ball ab und versenkt ihn. Doch der Korb zählt nicht. Grund: Saarlouis hatte nach dem Marburger Treffer eine Auszeit beantragt. Der Zeitnehmer stoppte die Spieluhr und ließ die Hupe ertönen. Damit war das Spiel auch ohne Pfiff der Schiedsrichter unterbrochen. Alles regelkonform. Nur: für den Zuschauer in der Halle nicht nachvollziehbar.

Fall 5:
Datum: 24.10.2015. Ort: Saarlouis. Tatbestand: 19,1 Sekunden vor Schluss begeht Baker ihr fünftes Foul. Der Anschreiber hat sich das für eine spätere Zeugenaussage notiert. Der Scouter dagegen hat Bakers Regelverstoß mit nach Hause genommen. Das Scouting weist bei ihr nur vier Fouls auf und auch beim BC-Team eins zu wenig.

Fail Fact: Marburg trifft nur 28 Prozent aus dem Feld.

Statistik
Viertel: 20:11, 11:11, 14:13, 23:20.
Saarlouis: Adams 7 Punkte / 1 Dreier (3 Assists), Barnert 13/1 (4 Ass., 3 Steals), Brodersen, Costa 6, Dowe 5 (6 Rebounds), Ferri (n.e.), Groß, Niedola 9 (11 Reb., 3 Ass.), Pohlmann 12/2, Tisdale 16/2, Wimmer (n.e.).
Feldwürfe 46 Prozent (25/52), Freiw. 71 Prozent (12/17), Reb. 30 (def. 24), Turnovers 18, Ass. 12, St. 8, Blocks 3, Fouls 21.
Marburg: Baker 11/1, Benet 5 (3 Ass.), Gaudermann 5, Greunke 9/1, Köppl, Lee 2, Schaake 6, Thimm 5 (6 Reb.), Winterhoff 2, Yohn 8/1.
Feldw. 28 Prozent (15/54), Freiw. 80 Prozent (20/25), Reb. 23 (d. 17), TO 13, Ass. 7, St. 8, Bl. 3, F. 18.

(Die Werte wurden vom Autoren berichtigt. Siehe Fun Facts 3 und 5.)
Schiedsrichter: Freiwald, Klaverveld. Zuschauer: 510.

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