Marburger Serie gegen Saarlouis gerissen
Verschenkt
Toyota 1. Damen-Basketball-Bundesliga:
BC Pharmaserv Marburg – Inexio Royals Saarlouis 70:78 (38:35).
Es bleibt dabei: Der BC Pharmaserv Marburg tut sich in eigener Halle schwerer als in der Fremde. Diesmal gegen einen Gegner, gegen den seit fünf Jahren und zehn Monaten immer gewonnen wurde. Von den aktuell fünf Saisonsiegen holte Marburg vier auswärts und steht jetzt mit der Bilanz von 5:6 punktgleich mit den Saarlouis Royals. Die drehten die Partie mit einem 11:0-Lauf in den Schlussminuten. Erfolgreichste Marburger Punktesammlerin war Rachel Arthur mit ihrem Bestwert seit April von 18 Zählern.
Wenn die kleinste Spielerin auf dem Feld mehr Rebounds holt, als irgendeine Spielerin des eigenen Teams, läuft irgendwas falsch. Saarlouis' Magaly Meynadier (1,70 m) schnappte sich 7 Abpraller, mehr als jede Marburgerin an diesem Abend. Meynadier griff zusammen mit Leah Scott (7) und Anniina Äijänen (9) mehr Rebounds ab (23) als das gesamte Pharmaserv-Team (21).
Scheinbar alles im Griff
Nach dem ersten Viertel schien noch alles in den – gegen Saarlouis – gewohnten Bahnen zu verlaufen. Marburg lag mit 26:18 vorn. Und wenn die Gäste herankamen (29:29, 14. Minute), legte das Pharmaserv-Team einen Zahn zu (35:29, 17.).
Selbst von der ersten Gäste-Führung (41:38, 23.) ließen sich die Marburgerinnen nicht schocken (46:41, 24.). Aber spätestens das erneute Aufbegehren der „Königlichen“ aus dem Saarland hätte als Warnung dienen müssen: Beim 49:48 (27.) und 51:50 (28.) lagen die Royals wieder vorn. Doch ein Marburger 12:2-Lauf auf 62:53 (31.) beruhigte die Gemüter. Erstmal.
Doch die Siebener-Rotation der Royals war nicht kleinzukriegen. Von 62:67 erkämpfte sie sich mit elf Punkten in Folge einen 73:67-Vorsprung, 1:44 Minuten vor dem Ende. Ein Dreier von Steffi Wagner gab den Marburger Fans nochmal Grund zum Jubeln (70:73, bei 1:32 Minuten), doch das war's. Positiv aus Sicht des Pharmaserv-Teams: Die nächsten beidem Spiele sind wieder auswärts.
Christoph Wysocki (Marburg, Trainer):
„Uns hat Energie gefehlt, uns hat Präsenz gefehlt. Und wenn eine Mannschaft, welche eine Verteidigungsmannschaft ist, und als das bezeichne ich meine Mannschaft, in eigener Halle knappe 80 Punkte zulässt, dann kannst du keine Spiele gewinnen. Auch wenn wir schlecht in der Offense gespielt haben: Das Ergebnis muss 70:60 für uns heißen. Wir spielen mit großer Verteidigung und holen die Rebounds nicht. Wir haben unsere Stärken immer wieder kurz gezeigt, aber das reicht nicht. Saarlouis hat richtig gewollt und uns in den letzten Minuten zwei Mal den Ball aus der Hand genommen. Aber auch wenn wir in der Offense unseren Rhythmus noch nicht gefunden haben: Ich erwarte 100 Prozent in der Verteidigung, und die haben wir heute nicht gegeben. Wir haben das Spiel verschenkt.“
Statistik:
Viertel: 26:18, 12:17, 19:18, 13:25.
Marburg: Arthur 18 Punkte / 2 Dreier, Bertholdt 11/1 (4 Assists), Brüning (n.e.), Crymble 7/1, J.Grymek, Klug 2, Lukow (n.e.), Simon 11/2 (5 Ass.), Wagner 9/3 (5 Rebounds), Weyell (n.e.), Wilke 9/1 (5 Reb., 3 Ass.), Yesilova 3/1.
Saarlouis: Äijänen 20 (9 Reb.), Cvijakovic (n.e.), Dauer (n.e.), Hjern 4, Meynadier 2 (7 Reb.), Richards 14/3 (5 Reb.), Scott 21 (7 Reb., 3 Ass., 3 St.), Sniezek 8/1 (5 Reb.), Zietara 9/1 (5 Reb., 9 Assists).
SR: Christian Theis, Sebastian Harth. Z: 150.
Fun Facts: 11 Marburger Dreier sind die meisten seit 14.02.2021 (11; 89:62-Heimsieg gegen Göttingen), reichen aber nicht zum Sieg zum ersten Mal seit 08.12.2019 (11; 87:94-Niederlage in Hannover). / 18 Marburger Assists sind die meisten in einer Heimniederlage seit 20.04.2018 (18; 62:72 gegen Keltern).
Fail Facts: Erste Marburger Niederlage gegen Saarlouis seit 30.01.2016 (83:86 zu Hause) beendet mit 13 Siegen Marburgs längste Erfolgsserie gegen eine Mannschaft seit dem Wiederaufstieg 1992. / Vierte Heimniederlage in der Bundesliga-Hauptrunde in Folge, das gab es zuletzt vom 19.03.2016 bis 15.04.2016 (Pokal-Top-Four plus zwei Playoff-Spiele). / -12 (13:25) ist Marburgs schlechtestes viertes Viertel in dieser Saison seit dem bislang letzten Heimsieg (03.10.2021; 71:70 gegen Osnabrück). / 25 zugelassene Punkten sind die meisten in einem vierten Viertel zu Hause seit 14.02.2020 (16:26; 77:74-Sieg gegen Halle). / Zum dritten Mal seit dem Wiederaufstieg 1992 kassiert Marburg in zwei Spielen binnen drei Tagen im letzten Viertel 25 oder mehr Gegenpunkte, und dabei wurde jeweils eins der beiden Spiele gewonnen, eins verloren (22:25; 05.01.2001; 78:73-Heimsieg gegen Bonn und 20:29; 07.01.2001; 68:118-Niederlage in Wuppertal – 17:28; 08.01.2004; 63:84-Niederlage in Dorsten und 26:25; 10.01.2004; 82:62-Heimsieg gegen Bensberg – 22:25; 02.12.2021; 81:75-Sieg in Halle und 13:25; 04.12.2021; 70:78-Heimniederlage gegen Saarlouis). / Dritte Heimniederlage in dieser Saison trotz 70 erzielter Punkte (70:71 Keltern, 74:83 Freiburg, 70:78 Saarlouis). / -18 Rebounds (21:39) ist Marburgs schlechteste Bilanz zu Hause seit 24.11.2019 (-28; 21:29; 68:88-Niederlage gegen Freiburg).
Zuvor hatten die Young Dolphins Marburg im Heimspiel in der 2. Liga Nord gegen den SC Rist Wedel nach guter erster Halbzeit (33:28) mit 72:82 verloren. Es war für das Marburger Zweitliga-Team die letzte Partie in diesem Jahr. Weiter geht es erst am 15. Januar mit dem Mittelhessen-Derby in Grünberg. Etwa 16 Stunden später folgt das Rückspiel im 440 Kilometer entfernten Wedel bei Hamburg.
Nächste Spiele:
Mittwoch, 08.12.2021, 19 Uhr, Pokal, Auswärtsspiel bei TK Hannover Luchse
Samstag, 11.12.2021, 16 Uhr 1. Liga, Auswärtsspiel bei Capitol Bascats Düsseldorf
Samstag, 18.12.2021, 19 Uhr, 1. Liga, Heimspiel gegen TSV Wasserburg.
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