Marburg - im Luisabad den Freischwimmer gemacht - lange her
1927 erhielt Marburg ein sehr modernes Hallenschwimmbad. Es war über viele Jahrzehnte Vorbild für andere Hallenschwimmbäder. Vorher musste man zum Schwimmen in die Lahn gehen. Selbst die wesentlich reichere Stadt Gießen hatte bis etwa 1960 keine vergleichbare Anlage.
Das Luisabad war durch die Spende eine namhaften Gönners entstanden. Seine Frau "Luisa" wurde Namenspatin. Und erst ein Jahr später - 1928 - wurde auf dem Hirsenfeld das Sommerbad eröffnet, immerhin mit 50-m-Schwimmbecken. Heute gibt es als Freibad nichts Vergleichbares mehr in der Stadt Marburg.
Die beiden alten Urkunden aus den Jahren 1930 und 1931 zeigen, dass sofort nach Eröffnung die Marburger Jugend das Schwimmen erlernt hatte. Eine Urkunde von den Reichsjugendwettkämpfen 1929 ist angefügt. Damals war Sport schon etwas wert ...
---------
Was man so alles beim Aufräumen findet!
Wie kam ich ins Luisabad? Geld für den Eintritt wqr nicht vorhanden. In der Grundschule (Nordschule) hatten wir in einem Wintgerhalbjahr und in einem Winterhalbjahr in der Mittelschule Schwimmunterricht. Jede Woche einmal Luxus - jede Woche einmal ins Luisabad. Aber die Bademeister waren immer hinter uns her, wenn wir zu lange geduscht hatten (in der Schwimmhalle war es ziemlich kalt!).
Im Sommer war ich auch im Uni-Bad am Wehrdaer Weg - die Jahreskarte war sehr günstig. Dort hatte ich auch mit persischen Studenten erstmals Volleyball gespielt. Diese hatten sogar richtige Volleybälle - für uns unerreichbar.
Eine Erinnerung an das Uni-Bad ist auch noch hängen geblieben:
Einmal kam ein totes Schwein von Wehrda her die Lahn hinunter getrieben. An der Brücke wurde es von den Bademeistern aus dem Wasser gefischt!