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Kaphingst Cup: Schlechte Gastgeber

  • Stifter und Gewinner des Kaphingst Cups 2015. (Foto: M. Schneider / belichtbar.net)
  • hochgeladen von Marcus Richter

Drei Spiele, drei Siege. Die optimale Ausbeute und ein souveräner Turniersieg für den BC Pharmaserv Marburg. Als höfliche Gastgeberinnen hatten die Lahnstädterinnen in den vergangenen beiden Jahren jeweils den Gästen den Titel beim eigenen Vorbereitungsturnier überlassen. Bei der diesjährigen Auflage – unter dem neuen Namen Kaphingst Cup – war es mit der Gastfreundschaft vorbei. Platz zwei sicherte sich im Dreiervergleich Erstliga-Aufsteiger und Turnier-Einspringer Rutronik Stars Keltern, vor den TH Wohnbau Angels Donau-Ries und den Chemcats aus Chemnitz.

Spiel 2: BC Pharmaserv Marburg – TH Wohnbau Angels Donau-Ries 88:71.

Der Sieg im zweiten Spiel fiel für das Pharmaserv-Team deutlicher aus, als der erste. Doch das reichte BC-Trainer Patrick Unger nicht. „Mir ist der Spielstand egal. Ich will von euch 40 Minuten lang 100 Prozent Einsatz sehen.“ Das waren die lauten und energischen Worte des 32-Jährigen in einer Auszeit. Zu spielen waren da noch genau 100 Sekunden. Marburg lag mit 18 Punkten vorn.

Aber er nörgele auf hohem Niveau, relativierte Unger nach der Partie: „Es war unser bislang bestes Spiel in der Vorbereitung. Wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht.“ Es sei aber auch „nicht alles Gold, was glänzt“, tritt Unger gleich auf die Euphoriebremse. „Wir sind zwei Wochen länger im Training als Donau-Ries. In zwei Wochen wird bei denen eine komplett andere Mannschaft auf dem Feld stehen“, blickt der BC-Coach auf das erste Ligaspiel voraus. Am 26. September heißt dann der Gegner wieder TH Wohnbau Angels.

Anders als im ersten Turnierspiel gestalteten die Gastgeberinnen diese Partie vor 100 Zuschauern von vorne. Nur einmal lagen sie zurück (14:16, 8. Minute). Dann gelangen 13 Punkte am Stück. Eifrigste Punktesammlerin des Pharmaserv-Teams war einmal mehr Stephanie Lee. 31 Zähler steuerte Marburgs Nummer 44 bei. „Das erste Spiel war intensiver, weil es der erste Auftritt vor den eigenen Fans war“, sagte die 22-Jährige. „Aber heute haben wir mehr Energie über fast das gesamt Spiel aufs Feld gebracht.“ Ihre Mitspielerinnen hätten sie gut in Szene gesetzt. „Wir arbeiten schon ganz gut als Team zusammen und kennen gegenseitig unsere Stärken. Aber natürlich müssen wir uns noch verbessern“, Lee.

Thema Offensive: 88 Punkte sind schon eine Hausnummer. „Ich bin überrascht, wie gut es offensiv schon passt“, freute sich Patrick Unger. „Und ich bin froh, dass unsere Zugänge langsam ankommen.“ Während am Vorabend Katlyn Yohn mit sechs Dreiern eine mehr als gelungene Heimpremiere feierte, sah der BC-Trainer gegen Donau-Ries eine gute Vorstellung von Patricia Benet: „Das war ihr bestes Spiel seit sie bei uns ist.“ Zehn Zähler steuerte die Spanierin bei. Auch in der Verteidigung zeichnete sie sich aus.

In der Defense sah Marburgs Übungsleiter allerdings noch die größten Baustellen. In beiden Partien kassierten seine Schützlinge mehr als 70 Punkte. Dass es dennoch für einen klaren Erfolg reichte, lag eben daran, dass die Lahnstädterinnen konstant punkteten: In jedem Viertel erzielten sie genau 22 Zähler.

Statistik:
Viertel: Marburg – Donau-Ries 22:16, 22:17, 22:21, 22:17.
Marburg: Baker 3 Punkte / 1 Dreier, Benet 10/1, Gaudermann 6, Greunke, Köppl 2, Lee 31, Schaake 13/1, Thimm 15/1, Unger 6/2, Yohn 2.
Donau-Ries: Dietrich 2, La. Geiselsöder 6, Georgieva 4, Högg 5, Klug, Obanor 4, Parsons 9, Schlegel 14, Sigmon 16/2, Womack 11/2.

Spiel 3: Rutronik Stars Keltern – Chemcats Chemnitz 81:50.

Das erste und das letzte Viertel gingen klar an den Turniereinspringer aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe. Lediglich in der Mitte der Partie begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Knappster Zwischenstand dieser Phase: 29:26 in der 17. Minute. „Wir waren alle noch kaputt vom Trainingslager und dem gestrigen Spiel“, sagte die gebürtige Marburgerin im Chemcats-Trikot. „Und irgendwie lief heute auch einfach nichts zusammen.“

Statistik:
Viertel: Keltern – Chemnitz 19:8, 16:20, 16:13, 30:9.
Keltern: Elbert, Guay 10, Hjelle 13, Ibiam 4, Kammer 4/1, Mahlknecht 9, Matic 14, Mendy 12, Prötzig 7/1, Schüler 2, Steidl 6/1.
Chemnitz: Bejtic 3, Böhmke, Borchers, Buck 3/1, Cursaru 5/1, Halasz 28/2, Kluge, Koop 7, Peroche 1, Reimann (n.e.), Shields 3.

Spiel 4: TH Wohnbau Angels Donau-Ries – Rutronik Stars Keltern 78:69.

Nach einem schnellen 8:0 setzten sich die Angels bis Mitte des zweiten Viertels auf 30:18 ab. Ein Zwischenspurt der Sterne verkürzte den Rückstand kurz nach dem Seitenwechsel auf 32:36. Ein 20:3-Lauf brachte die Vorentscheidung zu Gunsten der Rieserinnen, die niemals in Rückstand lagen und den Gegner lediglich in der vorletzten Minute noch einmal auf sechs Punkte herankommen ließen.

Statistik:
Viertel: Donau-Ries – Keltern 17:13, 19:15, 22:19, 20:22.
Donau-Ries: Dietrich (n.e.), La. Geiselsöder 6, Georgieva, Högg 9, Klug 2, Obanor, Parsons 18, Schlegel 11, Sigmon 16/1, Womack 16/2.
Keltern: Elbert, Guay 12/1, Hjelle 10, Ibiam 9, Kammer 5/1, Mahlknecht 5, Matic 6, Mendy 10, Prötzig, Schüler 7, Steidl 5/1.

Spiel 5: Chemcats Chemnitz – TH Wohnbau Angels Donau-Ries 88:71.

Von Beginn an liefen in der der vorletzten Partie die Angels einem Rückstand hinterher. Die Vorentscheidung fiel im zweiten Viertel. Dort zogen die Chemcats von 18:14 auf 35:21 davon und raubten den Rieserinnen die theoretische Chance auf den Turniersieg. Topscorerin war an alter Wirkungsstätte die Neu-Chemnitzerin Lisa Koop (15), gemeinsam mit Team-Kollegin Madison Buck.

Statistik:
Viertel: Chemnitz – Donau-Ries 18:14, 19:10, 18:20, 19:14.
Chemnitz: Bejtic 9 Punkte / 1 Dreier, Böhmke 3/1, Borchers, Buck 15/3, Cursaru 10/2, Halasz 10/2, Kluge, Koop 15, Peroche, Shields 12.
Donau-Ries: Dietrich (n.e.), La. Geiselsöder 8, Georgieva 6, Högg 2, Klug 4, Obanor 2, Parsons 10, Schlegel 14, Sigmon 6, Womack 6.

Spiel 6: BC Pharmaserv Marburg – Rutronik Stars Keltern 94:58.

Von der Dramaturgie her, war das letzte Turnier-Spiel auch ein echtes Endspiel. Der Sieger würde den erstmals ausgespielten Kaphingst Cup mit nach Hause nehmen. Doch die Dramaturgie der Partie selber hielt wenig Spannung bereit. Marburg setzte Keltern früh unte Druck. Die Gäste kamen phasenweise kaum zu geordnetem Angriffsspiel. Beim 32:8 nach dem ersten Viertel war der Turniersieg bereits vergeben.

Wehrmutstropfen: Marburgs Aufbauspielerin Patricia Benet kam nur zu einem Kurzeinsatz. „Sie hat wieder Probleme mit der Achillessehne. Wir hoffen, dass wir das schnell in den Griff kriegen“, sagte BC-Übungsleiter Patrick Unger.

Wenn sein Team mal nicht mit Fastbreaks glänzte, ließ es den Ball schön laufen, suchte geduldig den freien Wurf und belohnte sich mit einer starken Trefferquote. Die rund 150 Zuschauer ließen sich durch die Spielweise der Marburgerinnen begeistern. Auch Patrick Unger gefiel, was seine Schützlinge rund um den gegnerischen Korb veranstalteten: „Wir haben viele Spielerinnen, die scoren können und passen wollen. Und sie haben Vertrauen in ihre Mitspielerinnen. Da ist es leicht, zu coachen.“ Mit der Verteidigung war er dagegen nicht immer zufrieden. „Seid nicht so faul. Lauft schneller zurück“, forderte Unger – und das bei 35 Zählern Vorsprung.

Einen der Höhepunkte in der längst entschiedenen Partie sahen die Zuschauer anderthalb Minuten vor Schluss. „In der Auszeit hatte ich einen Spielzug aufgemalt und gesagt: ,Das machen wir jetzt so lange, bis Charlie trifftʻ“, erklärte Unger nach der Partie. Mit Charlie war Charlotte Eggers aus dem Regionalliga-Team gemeint. Sie stand zum ersten Mal im Trikot der ersten Mannschaft auf dem Feld. Und sie ließ sich nicht lange bitten: Mit dem vom Coach geforderten Dreier machte sie sich selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Turnier so gut läuft“, gestand BC-Kapitänin Birte Thimm. „Aber wir haben am Freitag gegen Chemnitz schon den Ton fürs das Wochenende gesetzt. Wir haben gemerkt, dass wir über Emotionen und Zusammenspiel kommen müssen.“

Wie seine Kapitänin will auch Patrick Unger den Erfolg beim Kaphingst Cup aber nicht zu hoch hängen. „Alle Mannschaften sind in ihrer Vorbereitung unterschiedlich weit. Wenn die Liga losgeht, wird bei denen dann auch eine ganz andere Intensität da sein“, sagt der 32-Jährige. Dennoch gehe er mit einem guten Gefühl aus dem Wochenende heraus, sehe aber noch viel Arbeit auf sich und seine Schützlinge zukommen. „Wir haben bisher nur an den Grundlagen gearbeitet. Jetzt geht es erst an die Feinarbeit.“

Am Mittwoch geht es zum Trainingsspiel beim Zweiligisten SG Weiterstadt. Am Wochenende nimmt der BC an einem international besetzten Turnier in Luxemburg teil. „Da haben wir richtig starke Gegner. Und dann werden wir sehen, wie krisenfest der Teamgeist ist.“

Birte Thimm ist da optimistisch: „Wir haben Charaktere, die viel miteinander reden und offen für Kritik sind. Einige könnten sich aber noch mehr trauen, damit wir die Last auf noch mehr Schultern verteilen können.“ Die Kapitänin glaubt daher, dass sich die gute Stimmung in der Mannschaft auch nicht so schnell ändern werde, falls mal nicht alles nach Wunsch laufen sollte.

Statistik:
Viertel: Marburg – Keltern 32:8, 21:18, 19:9, 22:23.
Marburg: Baker 10, Benet, Eggers 3/1, Gaudermann 9, Greunke 4, Köppl 6, Lee 16, Schaake 10/2, Thimm 28/2, Yohn 8/2.
Keltern: Elbert 5/1, Guay 5/1, Hjelle 2, Ibiam, Kammer 9/2, Mahlknecht 6, Matic 16, Mendy 1, Prötzig 9, Schüler, Steidl 5/1.

Alle Ergebnisse:
Chemcats Chemnitz – BC Pharmaserv Marburg 79:82
BC Pharmaserv Marburg – TH Wohnbau Angels Donau-Ries 88:71
Rutronik Stars Keltern – Chemcats Chemnitz 81:50
TH Wohnbau Angels Donau-Ries – Rutronik Stars Keltern 78:69
Chemcats Chemnitz – TH Wohnbau Angels Donau-Ries 74:58
BC Pharmaserv Marburg – Rutronik Stars Keltern 94:58.

Endstand:
1. Marburg 3 Siege
2. Keltern 1 Sieg (direkter Vergleich: 1 Sieg / 150:128 Korbpunkte)
3. Donau-Ries 1 Sieg (1 / 136:143)
4. Chemnitz 1 Sieg (1 / 124:139)

Topscorerinnen:
1. Stephanie Lee (Marburg), 67 Punkte
2. Sara Halasz (Chemnitz), 56
3. Birte Thimm (Marburg), 51
4. Heidi Schlegel (Donau-Ries), 39
5. Hillary Sigmon (Donau-Ries), 38
6. Sidney Parsons (Donau-Ries), 37
7. Ivona Matic (Keltern), 36
8. Finja Schaake (Marburg), 35
9. Alysha Womack (Donau-Ries), 33
10. Lisa Koop (Chemnitz), 32

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