Hockey: Spitzenreiter zu stark für Marburger Hockeyherren
An diesem Sonntag empfing der VfL Marburg den Tabellenersten aus Wiesbaden. Die Partie war von Anfang an ausgeglichen und beide Mannschaften konnten sich durch einen guten Spielaufbau ihre Chancen erarbeiten.
Marburg zeigte gute Angriffe und Spielzüge, denen vor dem gegnerischen Tor allerdings die letzte Konsequenz fehlte. Wiesbaden war etwas gefährlicher im Schusskreis, doch konnte die Marburger Hintermannschaft mehrmals in letzter Not das eigene Tor sauber halten. Die beiden Tore in der ersten Halbzeit erzielten die Gäste aber über Standartsituationen: Der Eckenschuss zum Führungstreffer rutschte dem Marburger Torwart durch die Beine. Das Tor zum 1:2 machte ein Wiesbadener Stürmer, der nach einem schnell ausgeführten Freischlag alleine und ohne Marburger Aufsicht im Kreis stand.
Zwischenzeitlich belohnten sich die Gastgeber mit einem konsequent zu Ende gespielten Angriff zum 1:1 Ausgleich. Ein langes Anspiel von Simon Morherr erreichte Jan Keck, der den Ball wiederum dem freien Florian Müller-Schrobsdorf zum Schuss ablegte. Die zweite Halbzeit zeigte ein ähnliches Bild. Schnelle Spielzüge auf beiden Seiten, doch wieder waren es die Gäste, die mit einer Strafecke auf 1:3 erhöhten. Doch dann wurde das Spiel nervenaufreibend: Eine Viertelstunde vor Schluss musste Simon Morherr mit einer gelben Karte wegen einer harmlosen Auseinandersetzung mit seinem Gegenspieler den Platz verlassen. Marburg musste in Unterzahl offensiver agieren und hinten öffnen. So führte ein Konter der Gäste zum 1:4. Zwei ungewöhnliche Ereignisse unterbrachen 7 Minuten vor Spielende die Partie. Zu einen verletzte sich ein Wiesbadener Spieler im Zweikampf unglücklich am Knie, sodass eine lange Behandlungsphase und Warten auf den Notarzt folgten. Einige Minuten später entschied der Schiedsrichter wegen groben Stockfouls auf 7-Meter für die Heimmannschaft. Kapitän Moritz Grosser trat mit Anlauf an und verwandelte den Strafball ins Tor. Der Torpfiff erfolgte allerdings nicht, da der Schiedsrichter sich über die Aufhebung der Schrittfehler-Regel nicht bewusst war und somit die Ausführung des 7-Meters irrtümlich für ungültig erachtete. Zurecht tat sich starke Unzufriedenheit und Aufregung bei den Marburger Spielern auf. Nach langer Diskussion mit dem Schiedsrichterkollegen und der Wiesbadener Mannschaft, die sich in dieser Situation sportlich fair verhalten hat, wurde der Anschlusstreffer zum Endstand von 2:4 doch noch gültig gegeben.
Insgesamt eine ausgeglichene und faire Partie, deren 3 Punkte wegen unnötiger Konzentrationslücken in der Abwehr und mangelnder Chancenauswertung auf Marburger Seite an die Tabellenspitze wanderten.
Autor: Julian Kämper