Heimsieg gegen Freiburg
Halbes Dutzend ist voll
Damen-Basketball-Bundesliga: BC Pharmaserv Marburg – Eisvögel USC Freiburg 86:65.
Sechster Sieg im sechsten Spiel. Das Pharmaserv-Team führt nach dem Heimerfolg gegen Aufsteiger Freiburg weiterhin die Tabelle an. Über weite Strecken war das Spiel umkämpfter, als es das Ergebnis erahnen lässt.
Die Partie hatte seine hektischen Phasen. Kein Wunder: Beide Mannschaften bevorzugen Tempo-Basketball. Marburg ließ die Gäste in vielen Eins-gegen-eins-Situationen gewähren, setzte selbst aber auf mannschaftsdienliches Spiel (17:6 Assists).
Die Eisvögel starteten mutig und führten mit 11:4 und 12:7. Je zwei Dreier von Paige Bradley und Katie Yohn sorgten dann für eine 23:18-Führung des BC nach zehn Minuten. Da war aber Marburgs Spielmacherin Bradley schon ausgeschieden. Kurz vor Ende des ersten Viertels knickte die 24-Jährige mit dem linken Fuß um. Mindestens ein Bänderriss im Knöchel, lautet die erste Diagnose von Team-Arzt Dr. Carsten Hauk.
Die Vorentscheidung fiel in den beiden letzten Minuten vor der Halbzeitpause: Von 35:30 zogen die Hessinnen unter den Augen von Henning Harnisch, in Marburg geborener Europameister von 1993, auf 47:30 davon. Auf 43:51 (22. Minute) kamen die Eisvögel heran. Ein Marburger 13:0-Lauf von der 31. bis 36. Minute auf 80:56 machte alles klar.
Patrick Unger (Trainer Marburg):
„Nach dem Ausfall von Paige hat uns natürlich eine Führungspersönlichkeit gefehlt. Gott sei Dank spielt Katie Yohn bei uns und nicht woanders. Sie ist immer da, wenn es drauf ankommt und führt als Captain das Team auf und neben dem Feld. Der Gegner muss sich immer auf Katie einstellen, und selbst wenn sie mal nicht so viele Punkte macht, schafft sie Räume für die anderen. Freiburg ist kein schlechtes Team und hat uns manche Dinge weggenommen. Die krititschen Phasen haben wir als Team gelöst, und darauf bin ich stolz. Jetzt hoffen wir, dass Paige nicht so viele Spiele verpasst. Dabei könnte uns die Länderspielpause entgegenkommen.“
Joey Klug (Spielerin Marburg):
„Wir haben uns schwergetan, ins Spiel zu kommen, haben aber über die Defense immer besser reingefunden und in der Offense gute Würfe rausgespielt. Unser Teamgeist hilft uns, uns aus Löchern herauszuholen. Ich denke, der Sieg ist auch in dieser Höhe verdient.“
Hanna Ballhaus (Trainerin Freiburg):
„Wir fangen immer sehr gut an und gehen hohe Intensität, aber es fehlt ein bisschen die Tiefe. Das ist auch unserer Personalsituation geschuldet. Durch unseren guten Saisonstart haben wir Selbstvertrauen, offensiv darf und will jede scoren, aber dann vergessen wir die Defense und laufen ins offene Messer. Da müssen wir auch mal ruhiger spielen. Mannschaften wie Marburg nutzen das natürlich aus. Wir sprechen die ganze Woche darüber, dass Katie Yohn keine offenen Dreier bekommen darf, und dann hat sie zur Halbzeit schon fünf von fünf. Da muss man sich hinterfragen. Aber Marburg ist nicht das Team, das wir schlagen müssen.“
Statistik
Viertel: 23:18, 24:15, 20:21, 19:11.
Marburg: Baker 11 Punkte / 1 Dreier, Bertholdt 8, Bradley 6/2, Kiss-Rusk 14 (12 Rebounds), Klug 8 (7 Reb.), Reeh, Schaake 2 (4 Assists), Sola 2, Wagner 3/1, Wilke 6, Winterhoff 2, Yohn 24/6 (3 Ass., 3 Steals).
Freiburg: Gaffney 14 (10 Reb.), Hoffmann, Jakobsone 7/1 (3 St.), Kranzhöfer, Mayer 2, Moton 13, Nufer, Ouedraogo 2, Paunovic 14, Rodefeld 11/3, Wieczorek (n.e.), Zdravevska 2.
SR: N.Brendel, E.Saeidi.
Fun Facts: 50. Spiel gegen Freiburg (28:22). – Unter Patrick Unger zu Hause gegen Freiburg ungeschlagen (5:0). – Längste Siegesserie in der Bundesliga (6) unter Patrick Unger (zuletzt 5, 22.02. bis 23.03.2014). – Höchster Heimsieg in der Bundesliga (+21) seit 09.04.2017 (+27 gegen Bad Aibling). – Mali Sola erzielt nach genau einem Jahr und elf Monaten (davon ein Jahr und neun Monate Verletzungspause) wieder ihre ersten Punkte.
Fail Fact: keins.
*** Nächstes Spiel: Mittwoch, 31. Oktober, 19 Uhr, im CEWL-Europapokal gegen Sokol Hradec Králové (Tschechien).